Europäischer Braunbär (Ursus arctos arctos) im Wald, in freier Wildbahn
  • Ein Europäischer Braunbär (Ursus arctos arctos) im Wald, in freier Wildbahn.
  • Foto: imago images/imagebroker

Braunbär tötet mehrere Schafe: Wie gefährlich ist das Raubtier für uns?

Der böse Wolf? An den haben wir uns in Deutschland ja schon (fast) gewöhnt! Jetzt sorgt der wilde Bär für Angst und Schaudern. In Bayern hat ein „Ursus arctos“ jetzt mehrere Schafe gerissen. Und weil der tatzige Täter Spuren hinterließ, wurde er eindeutig überführt. Aber nicht gestellt: Er stromert weiter durch den deutschen Wald. Oder vielleicht auch den österreichischen, Bären sind ziemlich mobil. Die Behörden sind jedenfalls alarmiert, es wurde verlautbart, dass „alle Maßnahmen denkbar“ seien.

Das Vorgehen des wohl über 600 Kilo schweren Fleischfressers war auffällig: Im Landkreis Rosenheim hinterließ er Spuren im Schnee, riss auf einer Alm zwei Schafe. Eines davon wurde so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Trotzdem: Ein „Problembär“ ist er nach ersten Erkenntnissen der Behörden aber nicht. Schafe stehen auf dem Menüplan von Otto Normalpetz.

Aber: die bajuwarischen Behörden sind zu allem bereit, falls das pelzige Raubtier seinen Appetit diversifiziert. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) verkündete: „Bayern ist auf das Thema Bär vorbereitet!“ Und das bedeutet kompromisslose Härte gegenüber wildlebenden Fleischfressern: „Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht.“

War der Bär nur ein Junggeselle auf der Durchreise?

Im Raum Rosenheim hoffen die Menschen, dass es sich um ein vorübergehendes Problem handelt. Denn Single-Bären auf Brautschau sind hier häufiger mal auf der Durchreise anzutreffen. Zuletzt gab es im Sommer 2022 eindeutige Nachweise. Als dauerhafte Bären-Residenz kommt Bayern laut Experten eher nicht infrage. Aber wer kann das schon genau wissen?

Was ein mulmiges Gefühl macht: Die tödliche Attacke auf einen Jogger in Italien. Das Tier mit der Kennung „JJ4“ – eine Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Bruno“ – wurde nach dem schrecklichen Angriff eingefangen. Ihr Schicksal: noch ungewiss. Momentan lebt sie in einem Wildgehege.

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Uwe Friedel vom Bund Naturschutz in Bayern kann die Bären-Angst verstehen. Dabei, so sagt er, sei die Zecke beim Wandern doch eigentlich die viel größere Gefahr. Und überhaupt: Unfälle! Im Straßenverkehr sterben schließlich sehr viele Menschen. Aber Lkw oder Autos würden als notwendig erachtet, der Bär nicht.

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