St. Paulis Urgestein: Kalla nimmt Abschied: „Viel gemeinsam durchgemacht“
Er ist der Senior im Kader des FC St. Pauli, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Mit seinen 33 Lenzen ist Jan-Philipp Kalla nicht nur der älteste Spieler, seine 17 Dienstjahre in Braun und Weiß sind ebenfalls unerreicht im aktuellen Aufgebot. Während des Trainingslagers in Spanien nahm sich „Schnecke“ Zeit für ein Treffen mit der MOPO und sprach dabei über …
… die Atmosphäre vor Ort: „Es macht Spaß, auch wenn wir nicht zum Spaß hier sind. Man verbringt während des Trainingslagers sehr viel Zeit miteinander, vor allem mit seinem Zimmerpartner, man trifft sich mit Leuten, mit denen man auch in seiner Freizeit zu tun hat, so entstehen Kartenspielrunden, Kaffeerunden.“
Keine Grüppchenbildung bei St. Pauli
… die verbesserte interne Stimmungslage: „Die Situation im Sommer war auch deshalb eine schwierige, weil wir viele Spieler dazubekommen haben, die die deutsche Sprache weder gesprochen noch verstanden haben. Und so hat es sicherlich einige Monate gedauert, bis das bei allen angekommen ist. Aber man hat schon im Herbst und zum Ende der Hinrunde gesehen, dass das auf jeden Fall harmonischer aussieht, dass es keine Grüppchenbildung gibt, dass alle an einem Strang ziehen. Das ist der Weg, wie wir ihn alle weitergehen wollen und müssen. Jetzt sind ja auch wieder ein paar Jungs aus der U23 mit dabei, die waren auch so schnell integriert, wie es nur geht.“
Kalla glaubt an die Daheimgebliebenen
… die Größe des Kaders: „Am Ende des Tages haben wir immer noch sehr viele Spieler. Sehr zum Leidwesen derjenigen, die in Hamburg bleiben mussten. Das ist natürlich nicht schön, wenn Spieler nicht mit am Trainingslager teilnehmen können. Ich glaube, dass die Jungs aber charakterlich so drauf sind, dass sie auf ihre Chance lauern. Wir haben es in der Hinrunde gesehen, da fallen plötzlich mal zehn Spieler aus und es stehen Leute auf dem Platz, die ein, zwei Wochen davor nicht damit gerechnet haben. Wer sich ein bisschen auskennt im Fußball, der weiß, dass die Zeit wieder kommt, wenn man hartnäckig dran bleibt.“
Fünf gemeinsame St. Pauli-Jahre mit Emonts
… den im Zuge des Möller Daehli-Wechsels vernachlässigten Abgang von Fitness-Coach Janosch Emonts nach fünf Jahren St. Pauli: „Fünf Jahre, das ist im Profi-Fußball ein sehr, sehr langer Zeitraum. Wir haben viele Sachen gemeinsam durchgemacht, ich kann mich noch gut an Darmstadt erinnern, als wir da last Minute den Klassenerhalt geschafft haben. Das ist natürlich schade mit Janosch, aber ich bin mir ziemlich sicher, er wird seinen Weg weitergehen. Er wird die Zeit nutzen für Fortbildung, sich umschauen, irgendwo hospitieren und heiß darauf sein, wieder zu arbeiten.“