St. Paulis Urgestein: Trauriges Ende: Darum spielt Kalla keine Rolle mehr
Mit Heldenverehrung tun sich die Fans des FC St. Pauli normalerweise schwer. Bei Jan-Philipp Kalla, seit 2003 im Verein, machen sie eine Ausnahme. Sie verehren den 33-Jährigen wegen seiner Treue und seines bescheidenen Auftretens als „Fußball-Gott“. Möglicherweise können die Anhänger das nie wieder skandieren, was nicht nur mit den durch die Corona-Krise verursachten Geisterspielen zu tun hat.
Denn „Schnecke“ Kalla hat bei den Braun-Weißen schlechte Karten. Das Urgestein ist zum wiederholten Mal nicht im Kader, darf auch die Reise nach Darmstadt nicht mitmachen. Außerdem wird er wohl keinen neuen Vertrag kriegen, zumindest nicht bei den Profis. Ein trauriges Ende eines Spielers, der mit Herz und Seele St. Paulianer ist.
Kalla: Wohl kein neuer Profi-Vertrag beim FC St. Pauli
Kalla kommt in dieser Saison auf nur sieben Partien. Beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart am 20. Spieltag (1. Februar) war er das letzte Mal im Kader, wie in den vorherigen vier Spielen ohne Einsatz.
Danach fehlte er regelmäßig im Aufgebot, obwohl seine Trainingsleistungen gegenüber den anderen Akteuren nicht abfallen.
Coach Jos Luhukay erklärt, dass die Situation für den Hamburger Jung‘ bereits vor Corona schwierig gewesen sei: „Auf seiner Position gibt es auch andere Spieler, die im Moment auch auf der Bank sitzen. Wir haben mit Sebastian Ohlsson und Luca Zander zwei Spieler, zwischen denen es eine schwierige Entscheidung ist, weil sie das richtig gut gemacht haben. Da ist Jan-Philipp Kalla im Moment die Nummer 3, das ist auch mit ihm besprochen. Das heißt aber nicht, dass sich das über die restlichen Spiele nicht ändern könnte.“
Luhukay: Darum steht Kalla derzeit nicht im Kader
Das hört sich so an, als wenn Kalla nur auf der Position des rechten Verteidigers kicken könnte. Doch er gilt als Defensiv-Allrounder, was er in seinen vielen Jahren auf dem Kiez unter Beweis gestellt hat. Offenbar sieht Luhukay zu viele Spieler in seiner Truppe leistungsmäßig vor Kalla.
Bleibt nur zu hoffen, dass der FC St. Pauli ihm zumindest einen Vertrag für den Nachwuchsbereich anbietet, er in der U23 als Leithammel spielen und gleichzeitig eine (Jugend-)Mannschaft trainieren kann, ihm der Erwerb der entsprechenden Übungsleiterscheine möglich gemacht wird. Als Coach der dritten Frauenmannschaft hat Kalla jedenfalls schon erfolgreich gearbeitet.