• Für Marvin Knoll (r.) und den FC St. Pauli reichte es bei Abstiegskandidat Karlsruhe nur zu einem Remis.
  • Foto: Prang/Witters/Pool/Witters

Stillstand bei St. Pauli: Im Sommer beginnt der neue Aufbau

Die meisten Fans des FC St. Pauli hoffen einfach nur, dass der Spuk der Geisterspiele bald vorbei ist und die Saison 2019/2020 abgehakt werden kann. Auch sportlich scheint die Devise nur noch zu lauten: Augen zu und durch bis zum 34. Spieltag. Irgendwie. Mit jedem Spieltag manifestiert sich der Eindruck, dass die Kiezkicker in dieser Spielzeit keinen Schritt nach vorne gemacht haben.

Die Welt hat sich verändert in den Monaten der Corona-Pandemie, auch der Fußball. Nur beim FC St. Pauli hat sich, zumindest auf dem Rasen, wenig getan. Man kann darüber streiten, ob das in diesem Ausnahmezustand nun beklagenswert oder positiv ist.

St. Pauli weist nach der Corona-Pause eine durchschnittliche Bilanz aus

Unbestritten ist, dass die Kiezkicker nach dem Liga-Neustart eine durchschnittliche Bilanz aufweisen, mit der sie nicht entscheidend und wie gewünscht von der Stelle kommen.

In der Re-Start-Tabelle belegt St. Pauli Platz zehn. Vier Spiele, ein Sieg, eine Niederlage, zwei Unentschieden. Ausgeglichen. Stabil. Unterdurchschnittlich ist das Torverhältnis (2:5). Nur Dresden hat weniger Treffer erzielt (0), allerdings erst ein Spiel bestritten.

St. Paulis Punkteschnitt in den 25 Spielen vor der Corona-Unterbrechung lag bei 1,2. Der Schnitt danach: 1,25.

Auswärts spielt St. Pauli konstant mies

Konstant mies ist die Auswärtsbilanz, was die Spieler mächtig nervt. Freitag in Bochum werden die Kiezkicker erneut versuchen, den ersten Dreier der Saison außerhalb Hamburgs zu erbeuten.

Theoretisch ist für St. Pauli weiterhin ein guter einstelliger Tabellenplatz möglich, denn die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay liegt als Tabellen-13. fünf Zähler vor dem Relegationsrang, aber nur drei hinter Platz sechs. Praktisch spricht jedoch nicht viel für einen siegreichen Endspurt, denn auch die Leistungen in den letzten vier Spielen waren mittelmäßig.

Die Ausrichtung für die Zukunft bleibt bei St. Pauli auf der Strecke

Warum der Stillstand ein Rückschritt ist? Die Ausrichtung und Entwicklung der Mannschaft für die Zukunft, die sich der Verein vor dieser Spielzeit auf die Totenkopffahne geschrieben hatte, ist in den vergangenen Monaten auf der Strecke geblieben – nicht nur wegen Corona.

Im Sommer beginnt die Aufbauarbeit von Neuem: Angefangen mit Umbauarbeiten. Der Abgang des aktuell besten Torschützen (Dimitrios Diamantakos/9) steht fest, der drittbeste Torschütze Viktor Gyökeres (7) ist nur ausgeliehen und Henk Veerman (8) hat nur noch ein Jahr Vertrag.

Mehrere Leistungsträger sind nur geliehen

Die Innenverteidiger Leo Östigard und James Lawrence – wenn sie fit waren, immer erste Wahl – sind ebenfalls Leihspieler. Die erneute Verletzung von Philipp Ziereis verschärft die Problematik in der Abwehrzentrale weiter. Christopher Avevor ist nach monatelanger Pause gerade erst wieder fit.

Die vergangene Spielzeit hat St. Pauli auf Platz neun beendet, mit 49 Punkten, nach einem Absturz im Saisonendspurt. Um diese Ausbeute zu überbieten, müssten die Kiezkicker alle fünf verbleibenden Spiele gewinnen. Es fällt schwer, nicht schon jetzt von einem verlorenen Jahr für den FC St. Pauli und seine Fans zu sprechen – die beiden Derbysiege ausgenommen.

kska

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