Nach Bierdusche für den Schiedsrichter: Abbruch in der 3. Liga!
Der FSV Zwickau wollte am 33. Spieltag der 3. Liga eigentlich wichtige Punkte im Kellerduell gegen Rot-Weiss Essen sammeln, doch es blieb beim Stand von 1:1 zur Halbzeitpause – und eine Niederlage am Grünen Tisch könnte folgen. Denn Schiedsrichter Nicolas Winter war beim Gang in die Kabine von der Tribüne aus ein voller Bierbecher ins Gesicht gekippt worden. Daraufhin entschloss sich der 31-Jährige das Spiel nicht wieder anzupfeifen.
Grund für die ungewollte Bierdusche durch den Stadionbesucher waren wohl zwei strittige Szenen zum Ende der ersten Hälfte. In der Nachspielzeit schickte Winter den Zwickauer Nils Butzen mit Rot runter (45.), nachdem er den gegnerischen Abwehrspieler Isiah Amal Young als letzter Mann mit dem Knie erwischt hatte. Den damit verknüpften Freistoß führte Thoms Eisfeld aus. Dieser wurde auch Gomez in der Mauer geblockt, was Winter als absichtliches Handspiel pfiff. Der Strafstoß landete dank Simon Engelmann im Tor (45+3). Die vorherige Führung für die Gastgeber erzielte Dominic Baumann (36.).
Zwickau-Vorstand ist empört: „Das ist entsetzlich!“
Schon zum Zeitpunkt des Ausgleichs für RWE durch den strittigen Hand-Elfmeter flogen Gegenstände von den Rängen auf das Spielfeld. Die Fans der Zwickauer waren empört über die Entscheidung von Winter. „Es ist furchtbar, entsetzlich“, sagte Frank Fischer, Vorstandschef des FSV Zwickau nach dem Abbruch bei „Magenta“. „Es hat niemand einen Becher zu werfen. Leib und Leben stehen im Vordergrund“, gab er zu verstehen. Im selben Zuge kündigte er Konsequenzen für den Fan an.
Schiedsrichter Winter wird nun einen Sonderbericht verfassen müssen, da er die Entscheidung des Abbruchs traf. Das Sportgericht wird anschließend über Wertung und eventuelle Strafen entscheiden. „Wir haben es nicht mehr in der Hand. Wir können weder einen Punktabzug noch eine finanzielle Sanktion gebrauchen. Wir plädieren für eine Spielwiederholung“, sagte Fischer. Neben Winter traf die Bierdusche auch Gäste-Trainer Dabrowski.
Kurz nach dem Bekanntwerden des Abbruchs äußerte sich Schiedsrichter Patrick Ittrich via Twitter zu den Vorkommnissen: „Unfassbar wie wir Schiris behandelt werden. Spielabbruch alternativlos.“ Er wünsche dem Kollegen alles Gute und hoffe, dass „dieser Fan mit voller Härte bestraft“ werde.