• St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann (r.) nimmt seinen Coach Jos Luhukay (l.) nach dem 0:4-Debakel in Hannover in die Pflicht.
  • Foto: WITTERS

Trainer-Entscheidung: St. Pauli-Bosse halten an Luhukay fest – mit klarer Forderung

Ein Erfolglos-Trainer, der immer wieder auf seine Mannschaft losgeht und sich wie Jos Luhukay nach dem 0:4 in Hannover sogar von seinen Kickern distanziert, ist eigentlich nicht mehr tragbar. Beim FC St. Pauli sieht man das offenbar anders. Stand jetzt darf der Niederländer bleiben. Zumindest vorerst.

Es ist ein Schrecken ohne Ende. Der Kiezklub tut sich schwer, einen Schlussstrich unter das Kapitel Luhukay zu ziehen. Im Gespräch mit der MOPO sagte Sportchef Andreas Bornemann am Donnerstag: „Der Spielverlauf und die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande gekommen ist, waren enttäuschend. Die Trainer haben einiges an frischen Kräften in Hannover gebracht. Aber es war nichts von einem Aufbäumen oder sich Wehren zu sehen. Das ist in dieser Phase natürlich gar nicht gut.“

Bornemann hat keine Lust auf Trainer-Diskussion

Zur Trainer-Diskussion sagte der 48-Jährige: „Es ist nicht der richtige Moment, um darüber zu reden. Zu gegebener Zeit werden wir diese Saison aufarbeiten. Wir müssen in dieser Phase aufpassen, dass es nicht zu einem Aktionismus kommt und nur ein Kopf, eine Personalie verantwortlich gemacht wird. Keiner darf sich aus der Verantwortung stehlen. Das gilt für alle. Jeder muss sein eigenes Ego hinterfragen, damit wir am Sonntag den wichtigen Sieg gegen Regensburg einfahren.“

Göttlich: „An erfolgreichere Momente anschließen”

Auch Präsident Oke Göttlich denkt nicht öffentlich über einen Trainerwechsel nach, erklärte er der MOPO: „Die 0:4-Niederlage in Hannover war eine sehr schmerzhafte. Der FC St. Pauli hat in dieser Saison sportlich schon souveräner und stärker dagestanden und agiert. Allen Beteiligten ist bewusst, dass sie engagiert allen Widrigkeiten entgegentreten und an erfolgreichere Momente in dieser Saison anschließen müssen. Dieses Ziel zu erreichen, ist ständiger Begleiter unserer internen und kritischen Gespräche.“

St. Pauli-Boss Göttlich: „Trainer und Team haben schon besser agiert”

Weiter führte er aus: „Es gibt keinen Trainer ohne Team und kein Team ohne Trainer. Das wissen alle Beteiligten sehr genau. Ich weiß, dass Trainer und Team gemeinsam in dieser Saison schon besser agiert haben. Daran gilt es für jeden Einzelnen anzuknüpfen.“ Göttlich nimmt damit neben der Mannschaft nun auch ganz deutlich Luhukay in die Pflicht, setzt offenbar auf eine Wandlung des 57-Jährigen.

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Schlusswort von Bornemann: „Die Tabelle darf immer noch nicht unterschätzt werden, auch wenn es nicht mehr um einen direkten Abstieg, sondern theoretisch um die Relegation geht.“

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