Hier wächst jetzt ein ganz besonderer Park auf der Autobahn
Oben Park, unten Autobahn! Vor zwei Jahren wurde der Lärmschutztunnel über der achtspurigen A7 in Stellingen fertig gebaut, jetzt sollen dort mehr Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie ein Erholungsraum für die Hamburger entstehen. Auch verdrängte Kleingärtner sollen dort ein neues Zuhause finden.
Was in Schnelsen gut funktioniert hat, soll jetzt bis Sommer 2024 auch in Stellingen zur Realität werden. Am Mittwoch machten Verkehrssenator Anjes Tjarks, Umweltsenator Jens Kerstan (beide Grüne) und Bausenatorin Karen Pein (SPD) den ersten symbolischen Spatenstich für eine Park- und Kleingartenanlage über der A7.
A7 in Stellingen: Hier entsteht ein neuer Deckelpark
Auf dem 900 Meter langen Betondeckel zwischen Kieler Straße und Kollauwanderweg sollen Grünflächen mit 170 Bäumen, Sträuchern und Stauden angelegt werden. Auch Sport- und Spielmöglichkeiten sind geplant, darunter eine Fitnessstation mit Street-Workout-Geräten sowie zwei Spiel- und Kletteranlagen. Dazu kommen 41 Kleingärten.
Auf dem nördlicher gelegenen A7-Deckel in Schnelsen sind die Kleingärten bereits fest in den Händen der Autobahn-Gärtner. Auch dort war nach Fertigstellung des Lärmschutztunnels zweieinhalb Jahre gewerkelt worden, bevor der drei Hektar große Deckelpark im September 2022 feierlich eröffnet wurde. Ende Februar 2023 wurde dann offiziell ein Kleingartenverein für die 250 Quadratmeter großen Parzellen gegründet.
Die neuen Kleingärten in Stellingen sind hingegen Ausgleichsflächen für einige Kleingartenvereine im Stadtteil, die aufgrund von Wohnungsbau umgesiedelt werden müssen. So zum Beispiel die „Gartenfreunde Wittkamp“ am Spannskamp, wo 2000 Wohnungen gebaut werden sollen.
Im neuen A7-Deckelpark entstehen auch 41 Kleingärten
Der Stellinger Deckelpark ist mit 0,8 Hektar etwas kleiner als der in Schnelsen, soll ihm aber in nichts nachstehen: „Mit der zukünftigen Park- und Kleingartenanlage in Stellingen entsteht ein einzigartiger Freizeit- und Erholungsraum“, heißt es in einer Beschreibung des Bezirks Eimsbüttel. Zusätzlich würde so die Verbindung der Stadtteile Eidelstedt und Stellingen verbessert, die vorher weitestgehend durch die A7 getrennt waren. Die Anlage kostet 5,7 Millionen Euro.
Der Lärmschutztunnel über der auf acht Spuren verbreiterten Autobahn war im Februar 2021 vollständig in Betrieb genommen worden, der in Schnelsen bereits 2019. Ein dritter Lärmschutztunnel mit einer Länge von gut zwei Kilometern ist im Bereich Altona im Bau. Auch dieses Bauwerk soll ab 2028 die bislang geteilten Stadtteile östlich und westlich der A7 durch eine Grünanlage auf dem Tunneldach verbinden.