Pokal im Bett, Neuer mit Tornetz: So feierten die Münchner Champions-League-Helden
Um kurz vor 16 Uhr landeten die Münchner Triple-Helden am Montag in der Heimat. An Bord der Maschine aus Lissabon befand sich neben dem Champions-League-Pott, den sich die Bayern durch das 1:0 gegen Paris zum sechsten Mal gesichert hatten, eine Bayern-Mannschaft, die alle Charakteristika eines Teams vereint – oder, um es mit Thomas Müller zu sagen: „Der Haufen ist Wahnsinn!“
Ihren verdienten Triple-Triumph – der FCB gewann als erstes Team in der Geschichte der Königsklasse alle Spiele in einer Saison – feierten die Bayern in ihrem Hotel, dem „Penha Longa Resort“.
Bayern München: So feierten die Sieger der Champions League
Wie beim Königsklassen-Bankett üblich ergriff Boss Karl-Heinz Rummenigge das Wort, bedankte sich besonders bei Trainer Hansi Flick und bei „Euch, Burschen. Ich habe selten einen verschworeneren Haufen gesehen als diese Truppe“, betonte auch er und eröffnete die Pott-Party in dem Luxushotel 25 Kilometer westlich des Estadio da Luz.
Bis 4 Uhr morgens sollen die Sieger gefeiert haben. Den Triumph und wohl auch einen Abschied: Thiago trug die Trophäe auf dem Kopf und umarmte seine Mannschaftskollegen innig. Ob seines bevorstehenden Wechsels zu Jürgen Klopp nach Liverpool dürfte es für den Spanier die Krönung zum Abschluss gewesen sein, auch wenn Flick scherzte: „Er hat mir gesagt, dass er bleibt.“
Thiago hatte gegen das von Thomas Tuchel trainierte Paris eine brillante Leistung geboten, gegrätscht, dirigiert und organisiert. Er war einer der Stützpfeiler, auf dem Architekt Flick seinen Erfolg baute. Das Fundament bildete Manuel Neuer, dessen Leistung für Tuchel „ein bisschen Wettbewerbsverzerrung“ war. Er angelte sich dann auch das Tornetz.
Champions League: Lewandowski mit Pott im Bett
Den Henkelpott mit ins Bett nehmen durfte Robert Lewandowski, der das Internet mit einem Foto daran teilhaben ließ und als Torschützenkönig mit 15 Toren in elf Spielen ebenfalls ein wichtiges Teil des Münchner Gerüstes bildete.
Für den Finalsieg sorgte indes nicht Lewandowski, sondern ein geborener Pariser, ein PSG-Talent, der Franzose, den sie bei Bayern passenderweise nur „King“ rufen: Kingsley Coman.
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Flick hatte ihn anstelle von Ivan Perisic aufgestellt, der 24-Jährige zahlte das in Form des Siegtreffers zurück. Coman, der im Alter von 16 Jahren für PSG debütierte, freute sich über den „schönsten Tag meines Lebens, was den Fußball angeht“, auch wenn wegen der Vergangenheit „ein ganz klein wenig Trauer“ dabei war.
Als Siegtorschütze des Champions-League-Finales wird er es verkraften können. „Ich bin zu 100 Prozent Bayern“, versicherte er.
Kimmich: „Das ist das Maximum, das man erreichen kann”
Festmachen lässt sich der vielfach besprochene, aber eben außergewöhnliche Mannschaftsgeist der Bayern unter Hansi Flick auch an der Person Lucas Hernandez’. 80 Millionen Euro hatte er die Bayern vor der Saison gekostet. Der französische Weltmeister spielte zuerst unter Niko Kovac, danach unter Flick auch wegen Verletzungen keine entscheidende Rolle und nur in 25 von 52 möglichen Pflichtspielen. Und fühlt sich offensichtlich trotzdem voll zugehörig zur Mannschaft. Hernandez führte die Feierlichkeiten in der Kabine mit seiner Trommel an und stülpte sich nach dem Spiel siegestrunken die Trophäe über den Kopf.
„Es ist gar nicht so wirklich zu beschreiben, was man empfindet, mit so einer Truppe auf dem Platz zu stehen“, unterstrich auch Joshua Kimmich nach dem Abpfiff. „Wenn man mit Brüdern so einen Titel gewinnt, ist es das Maximum, das man erreichen kann.“
Leon Goretzka hat Bayerns Erfolgsrezept erfasst
Mit eben diesen Brüdern, die in München eine Ära prägen können, bot der 25-Jährige eines der Bilder des Abends, als er mit Leon Goretzka und Serge Gnabry lange nach Spielschluss auf den Rasen zurückkehrte und sich in den Mittelkreis setzte. Auch Flick stieß dazu und genoss diesen ruhigen Moment mit seinen Spielern.
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Leon Goretzka benannte die vielleicht wichtigste Zutat des bayrischen Erfolgsrezeptes auf Instagram: „Wir haben ein Team“, schrieb er da. Spätestens mit dem Finale von Lissabon haben die Bayern das bewiesen.