Habeck zeigt Verständnis für „Klima-Kleber“ – aber diesen Vorwurf macht er ihnen
Der Bundeswirtschaftsminister spricht über die Proteste der „Letzten Generation“, über „Fridays for Future“ – und darüber, wo man trotz Mobilitätswende weiter ein Auto brauchen wird.
„Da muss man ehrlich sein: natürlich wird der ländliche Raum niemals ein S-Bahn-Netz wie Berlin-Mitte haben“, sagte der Grünen-Politiker am Freitagabend bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Kiel. Man könne zwar auch dort einiges verbessern. „Aber am Ende wird der ländliche Raum auf das individuelle Fahrzeug angewiesen sein“, räumte Habeck ein.
Kiel: Habeck appelliert an „Letzte Generation“
Der Vizekanzler äußerte zugleich Verständnis für die Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“, kritisierte aber deren Protestformen, die sich unter anderem im Festkleben auf Straßen zeigen. „Im Grunde bewundere ich die jungen Leute für ihre Courage – alle“, sagte Habeck. Die Ernsthaftigkeit der radikalen Klima-Aktivisten beeindrucke ihn mehr als eine große Gleichgültigkeit.
Trotzdem schaue er mit Sorge auf radikale Klimaproteste. Es sei eine historisch große Leistung von der Aktivsten von „Fridays for Future“ gewesen, „eine gesellschaftliche Mehrheit für Klimaschutz hinzubekommen“.
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Die jetzige Radikalisierung schaffe nicht die Mehrheit. Habeck appellierte an die Leute: „Findet Protestformen, die Mehrheiten schaffen für euer Anliegen und zieht euch nicht in eine Nische zurück, wo ihr nur unter Euresgleichen mehrheitsfähig seid.“(dpa/vd)