Saads Startelf-Debüt bei St. Pauli: Mächtig Wirbel, viel Applaus
Für Elias Saad geht es derzeit steil bergauf. Den ersten Zweitliga-Minuten gegen Braunschweig, dem Einsatz im Derby inklusive Tor-Premiere folgte das Startelf-Debüt am Millerntor. Beim Heimspiel des FC St. Pauli gegen Arminia Bielefeld (2:1) war Elias Saad lange Zeit einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz, bekam reichlich Applaus. Zufrieden war er dennoch nicht, fand sich selbst nur „ganz okay“. Auf seinen steilen Aufstieg nach einem langen Anlauf angesprochen, wurde er emotional.
Am Tag vor dem Spiel hatte der 23-Jährige von Trainer Fabian Hürzeler erfahren, dass er erstmals in einem Zweitligaspiel von Beginn an auflaufen und zu den „Hells Bells“ einlaufen würde – ins ausverkaufte Stadion. Viele Jahre nur ein Traum. Jetzt endlich Realität.
Elias Saad nach Startelf-Debüt für St. Pauli „sehr glücklich“
„Ich war schon sehr glücklich“, berichte Saad auf MOPO-Nachfrage von seiner spontanen emotionalen Reaktion. „Aber der Trainer hat mir den Druck rausgenommen, und das war schon sehr wichtig.“ Nur nicht übermotiviert zu Werke gehen und den Kopf verlieren.
Schwindelig wurde es dagegen dem ein oder anderen Gegenspieler tags darauf auf dem Rasen. Vor allem in der ersten Halbzeit wirbelte der schnelle und quirlige Saad die Hintermannschaft der Arminia ein ums andere Mal durcheinander, holte einige Freistöße heraus und wurde auch selbst gefährlich.
Schon nach zehn Minuten hätte der Winterzugang von Eintracht Norderstedt beinahe seinen zweiten Saisontreffer erzielt, doch sein Kopfball nach einem Patzer von Arminia-Keeper Martin Fraisl segelte über das Tor. In der 23. Minute sorgte ein, wenn auch missglückter, Fallrückzieher für ein lautes „Ohhh!“ auf den Tribünen.
Viel Applaus, aber Saad gibt sich selbstkritisch
Nach der Pause ließen die Kräfte sichtlich nach und in der 65. Minute hatte der Flügelflitzer Feierabend. Unter großem Applaus verließ Saad das Spielfeld.
„Offensiv war es nicht das beste Spiel von mir“, meinte Saad nach der Partie in der Mixed Zone des Stadions selbstkritisch, „aber defensiv gegen den Ball habe ich gearbeitet und das gemacht, was der Trainer von mir erwartet.“ Insgesamt sei seine Leistung „ganz okay“ gewesen.
Das große Ganze hingegen, die Entwicklung der letzten Wochen und seine aktuelle sportliche Situation lässt den Wirbelwind strahlen. „Es ist auf jeden Fall sehr schön“, sagte Saad auf seinen rasanten Aufstieg in den letzten Wochen angesprochen. „Weil ich weiß, wie es auch sein kann, wenn ich nicht spiele, wenn ich nicht im Kader bin oder in der zweiten Mannschaft spiele.“
Saad hofft auf weitere Spiele im Saisonendspurt
Durchaus emotional fügte er hinzu: „Es waren auch Monate, wo ich viel nachgedacht und viel gearbeitet habe. Dann so eine Belohnung zu bekommen, ist das Schönste, was es gibt.“
So kann es weitergehen. Elias Saad möchte im Saisonendspurt am Ball bleiben, wortwörtlich. „Ich werde weiterhin Gas geben und hoffe, dass es so bleibt.“