Einsamer Gelb-Rekord: Paderborns „Karten-Klaus“ grätscht Tomasz Hajto vom Thron
Es wird nicht so fürchterlich viel kleben bleiben vom SC Paderborn in dieser Bundesliga-Saison. Der Neuling hat viele Sympathien, aber herzlich wenig Punkte gesammelt. 20 an der Zahl sind es bislang, zu wenig, um auch in der kommenden Serie im Oberhaus antreten zu dürfen. Aber da ist ja noch der „Karten-Klaus“. Und der hat schon jetzt dafür gesorgt, dass die Ostwestfalen in den Annalen der Liga einen festen Platz haben.
Als er Bremens Sargent seitwärts umgenietet hatte, war es geschafft: Schiri Dingert (Thalichtenberg) eilte herbei und hielt Klaus Gjasula den Gelben Karton unter die Nase. Es war die 17. in dieser Spielzeit und der Moment der Krönung, denn so viele Verwarnungen hat sich bisher noch gar niemand in der langen Historie der Bundesliga abgeholt.
Vorgänger Hajto gratuliert und hat einen Auftrag für Gjasula
Bislang thronte Tomasz Hajto über allen, der im vorigen Jahrhundert (1998/99) im Dress des MSV Duisburg auf insgesamt 16 Gelbe Karten gekommen war. Der Pole, später noch lange für den FC Schalke 04 hart am Mann, gab sich fast erleichtert. „Endlich hast du es geschafft“, sagte der ehemalige polnische Nationalspieler in einer Videobotschaft: „Jetzt habe ich Ruhe.“ Der 48-Jährige versorgte seinen Nachfolger allerdings noch mit einem Auftrag: „Du hast noch drei Spiele, mach die 20 Karten voll. Dann kommt keiner mehr an dir vorbei.“
Den Helm trägt Gjasula nur zum Furcht einflößen
So wie auf dem Platz, wo er Bernd Hollerbachs legendäres Motto eins zu eins umsetzt: „Entweder kommtderBalloder derGegner an mir vorbei, aber niemals beide.“ Das führt zu einem überschaubaren Beliebtheitsgrad bei den Kontrahenten, das ist dem 30-Jährigen natürlich bewusst. „Viele haben nicht unbedingt Bock, gegen mich zu spielen und wissen, dass es schon mal wehtut“, sagte der Mann, der stets mit Kopfbedeckung aufläuft. Ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig, hat er sich aber dran gewöhnt, nachdem er sich einst das Jochbein gebrochen hatte: „Mit Helm sieht man etwas gewaltsamer aus.“