1. Mai in Hamburg: Hier gehen heute Linke und Linksextreme auf die Straße
Zum Tag der Arbeit am Montag haben die DGB-Gewerkschaften zu Kundgebungen und Demonstrationen in Hamburg aufgerufen. Auch linke und linksextreme Gruppen wollen auf die Straße gehen.
Unter dem Motto „ungebrochen solidarisch“ geht es bei den DGB-Gewerkschaften um 10.30 Uhr am U-Bahnhof Straßburger Straße in Wandsbek los. Die Organisatoren erwarten 3000 Teilnehmer einschließlich Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Um 12 Uhr soll es eine Kundgebung auf dem Bert-Kaempfert-Platz in Barmbek geben. Bereits um 9 Uhr startet eine Demonstration in Bergedorf zu der 500 Teilnehmer erwartet werden und für 10.30 Uhr ist eine Demonstration in Harburg mit 120 Teilnehmern geplant.
Die Hamburger SPD rief zur Teilnahme auf. „An diesem 1. Mai geht es darum, in unruhigen Zeiten ein klares Zeichen des Zusammenhalts zu senden: Seite an Seite mit den Gewerkschaften kämpfen wir weiter für eine gerechte Gesellschaft“, erklären die SPD-Landesvorsitzenden Melanie Leonhard und Nils Weiland.
1. Mai: Auch linksextreme Gruppen demonstrieren
Neben den traditionellen Kundgebungen der Gewerkschaften finden auch in diesem Jahr wieder Demonstrationen von linken und linksextremen Gruppen statt. Unter dem Motto „Das System ist die Krise, Anarchismus in die Offensive“ hat das anarchistische Bündnis „Schwarz-Roter 1. Mai“ zu einer Demonstration aufgerufen. Laut Polizei wollen rund 800 Teilnehmer am Nachmittag (ab 15.30 Uhr) von der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark durch Eimsbüttel und das Uni-Viertel bis zum Theodor-Heuss-Platz ziehen.
Fast zeitgleich (16 Uhr) ist unter dem Motto „Kampf auf der Straße, Streik im Betrieb – Das ist unsere Antwort auf Eure Politik“ die revolutionäre 1. Mai-Demo aus dem Umfeld des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus geplant. Hier wurden nach Polizeiangaben 1000 Teilnehmer angekündigt. Die Route soll vom Hauptbahnhof in den Osten Hamburgs bis nach Barmbek führen.
Demonstration „Klassensturz“ in Pöseldorf geplant
Schon zuvor (13 Uhr) will das Bündnis „Wer hat, der gibt“ ebenfalls mit etwa 1000 Demonstranten vom Eppendorfer Baum zum Dammtor-Bahnhof laufen. „Wir können und wollen uns die Reichen nicht mehr leisten“, heißt es in dem Aufruf zur Demo, die durch die Nobel-Stadtteile Harvestehude und Pöseldorf führen soll. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Klassensturz statt Kassensturz“.
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Im vergangenen Jahr waren bei den drei Demonstrationen insgesamt rund 3500 Menschen weitestgehend friedlich auf die Straße gegangen. In der Vergangenheit hatte es vor allem im Schanzenviertel rund um den 1. Mai immer wieder Randale gegeben. Seit den schweren Ausschreitungen um den G20-Gipfel im Juli 2017 ist es in der Hansestadt weitgehend ruhig geblieben. (dpa/mp)