• Zwei der besten und wertvollsten Spieler im Kader des FC St. Pauli: Henk Veerman (l.) und Finn Ole Becker.
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Veerman, Becker & Co.: Drohen St. Pauli Not-Verkäufe wegen der Corona-Krise?

Wie auch immer die Politik über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der Ersten und Zweiten Bundesliga entscheiden wird – den 36 Profi-Vereinen stehen schwere Zeiten bevor, denn auch Geisterspiele bedeuten einen erheblichen Einnahmeverlust. Viele Klubs werden finanzielle, manche gar existenzielle Probleme bekommen. Radikale Maßnahmen werden nötig sein. Dazu zählen Not-Verkäufe von Top-Spielern. Auch beim FC St. Pauli?

Der Kiezklub zählt zu den Vereinen, die in der Krise vergleichsweise stabil dastehen, wenngleich auch St. Pauli Anfang April Kurzarbeit angemeldet hat. Öffentlich hat noch kein Verantwortlicher des Vereins Alarm geschlagen. Besonnenheit statt Panikmache.  

Dennoch sind manche Fans in Sorge, dass der Kiezklub als Reaktion auf die Corona-Krise dazu gezwungen sein könnte, seine besten oder wertvollsten Spieler verkaufen zu müssen. Ein Schicksal, das so manchem Konkurrenten in der Liga droht.

FC St. Pauli: Andreas Bornemann sieht „dieses Risiko nicht“

FC St. Pauli: Sportchef Andreas Bornemann

Sportchef Andreas Bornemann: Not-Verkäufe sind kein Thema

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„Dieses Risiko sehe ich bei uns nicht“, erklärt Sportchef Andreas Bornemann auf MOPO-Nachfrage, ob auch bei St. Pauli Not-Verkäufe möglich seien. „Wir steuern nicht auf eine Situation zu, dass wir im Sommer Spieler verkaufen müssen, die wir nicht verkaufen wollen.“

Ausdrücklich ausschließen will Bornemann das aber nicht, weil niemand weiß, was die kommenden Wochen und Monate bringen.

Henk Veerman: Torjäger weckt Begehrlichkeiten

Begehrlichkeiten auf dem Transfermarkt dürfte vor allem Top-Torjäger Henk Veerman (29) wecken, der seit dem Comeback nach Kreuzbandriss in 13 Ligaspielen acht Tore erzielt hat. Der 2,01 Meter große Sturm-Riese ist längst zu einem der Publikumslieblinge bei St. Pauli avanciert.

Veermans Vertrag bei St. Pauli noch bis 2021, aber der Niederländer hat andere Ambitionen als Zweitliga-Mittelmaß.

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FC St. Pauli: Finn Ole Becker hat höchsten Marktwert

Mittelfeld-Juwel Finn Ole Becker (19) ist mit 1,8 Millionen Euro Marktwert der aktuell wertvollste Kiezkicker im Kader (neben Leihverteidiger Leo Östigard). Der U20-Nationalspieler (Vertrag bis 2022) wird mittelfristig schwer zu halten sein und verspräche die wohl höchste Transfer-Einnahme.

Der Kiezklub hat jedoch selbst Ambitionen und will die besten Spieler nach Möglichkeit halten. „Da hilft uns einmal mehr das solide Wirtschaften des Vereins“, betont Bornemann, die vergleichsweise starke Position, in der sich St. Pauli aktuell befindet und verweist einmal mehr auf den Verkauf von Mats Möller Daehli im Winter (für 2,5 Millionen Euro nach Genk). „Auch die Einnahmen aus dem Transfer von Mats geben uns einen Puffer.“

Millionen für Mats Möller Daehli gegen Ausverkauf der Stars

Mit besagtem Puffer sollen Not-Verkäufe verhindert werden. Was darüber hinaus in der Personalpolitik nötig oder möglich sein wird, werden die nächsten Monate zeigen.

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