Riesenprojekt nach fast 140 Jahren: Kompletter Leuchtturm muss umziehen
Er gilt als das erste Offshore-Bauwerk weltweit, war bei seiner Eröffnung eine Sensation und ist bis heute ein Wahrzeichen in der Deutschen Bucht. Jetzt muss der 52,5 Meter hohe Leuchtturm „Roter Sand“ trotzdem weichen.
Der Bund prüfe, welcher neue Standort für das bekannte Seezeichen geeignet sei, sagte Steffen Skudelny, Vorstand bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, am Mittwoch bei einer Online-Veranstaltung. Ein Gutachten von 2019 hatte das fast 140 Jahre alte maritime Bauwerk vor Bremerhaven als so marode eingestuft, dass die Standsicherheit auf Dauer in Gefahr ist. Die technische Sachlage sei ernüchternd, betonte Skudelny.
1885 fertig gebaut: Leuchtturm „Roter Sand“ zieht um
Nach Bekanntwerden des Gutachtens waren von einer Expertenkommission mehrere Szenarien für den Leuchtturm geprüft worden – vom kontrollierten Verfall über eine Sanierung vor Ort bis zum Versetzen. Nach einem „harten Ringen“ seien die Experten zu dem Schluss gekommen, dass der Turm dokumentiert abgebaut und anschließend in Küstennähe an Land oder im Wasser wiederaufgestellt werden solle, sagte Skudelny.
Ideal wäre eine Halbinsel, sagte Frauke König vom Bundesverkehrsministerium. Der Bund ist Eigentümer des Wahrzeichens. Wann der Umzug erfolge, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
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Das rot-weiße Seefeuer gilt als erstes Offshore-Bauwerk der Welt. Vor allem wegen seiner Unterkonstruktion gilt es als Wahrzeichen der Ingenieurskunst. Der Caisson genannte Senkkasten aus Stahl soll vor Ort bleiben, nur der Turm soll versetzt werden.
Das Feuer wies acht Jahrzehnte lang Schiffsführern den Weg. Ab 1964 wurde es nicht mehr benötigt, seit 1982 steht der Leuchtturm unter Denkmalschutz. (dpa/mp)