Angeklagter auf der Anklagebank im Landgericht Hamburg.
  • Der Angeklagte im Landgericht Hamburg beim Prozessauftakt.
  • Foto: Elias Lübbe

Hamburger Drogenpate: Nun wandert auch sein Kurier in den Knast

Weil er für den Hamburger Drogenpaten Danny N. aus Duvenstedt massenhaft Kokain, Amphetamine und Marihuana gebunkert und verteilt hat, wurde nun ein 39-Jähriger zu sechs Jahren und neun Monaten Haft wegen bandenmäßigen Drogenhandels verurteilt. Das Urteil war zuvor „ausgedealt“ worden: Eine bestimmte Maximalstrafe gegen ein Geständnis.

Das Landgericht ordnete außerdem die Einziehung von 950.000 Euro an, wie das „Abendblatt“ berichtet. Der verurteilte Drogenkurier gehörte zu einem internationalen Netzwerk, das tonnenweise Drogen aus Südamerika nach Europa brachte. Von Frühjahr bis Juni 2021 hatte er hunderte Kilo Drogen eingelagert, soll etwa zu einer Gelegenheit 50 Kilo Koks entgegengenommen und aufbewahrt haben, bis er es an einen weiteren Kurier übergab.

Der Verurteilte gestand, vom Frühjahr bis Juni 2020 Drogen im bis zu dreistelligen Kilogrammbereich für den Drogenpaten Danny D. gebunkert und verteilt zu haben. picture alliance/dpa/Marcus Brandt
Angeklagter mit Ordner vor dem Gesicht
Der Verurteilte gestand, vom Frühjahr bis Juni 2020 Drogen im bis zu dreistelligen Kilogrammbereich für den Drogenpaten Danny D. gebunkert und verteilt zu haben.

Die Bande um Danny N. flog auf, als es Ermittlern 2020 gelang, den Messengerdienst „Enrco-Chat“ zu entschlüsseln, den Kriminelle zur Verabredung zu Straftaten nutzen – und auf einen Schlag unzählige Verbrechen verfolgt werden konnten. Danny N. verbüßt derzeit eine Haftstrafe von zwölf Jahren und vier Monaten wegen bandenmäßigen Drogenhandels.

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Die Bande hatte das Rauschgift in Containern aus Südamerika in den Hamburger Hafen geschmuggelt, wo eingeweihte Lkw-Fahrer die Ware in Empfang nahmen und abtransportierten. Jahrelang wurde Danny D. als „Drogenpate von Europa“ gejagt, veränderte sein Gesicht durch Operationen – bis er den Ermittlern schließlich im Mai 2021 in einem unscheinbaren Ferienhaus im Kurort Bad Oyenhausen ins Netz ging.

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Zusätzlich zu der langen Haftstrafe ordneten die Richter bei Danny N. noch den Verfall von 15,4 Millionen Euro an. Danny N. hatte ein Geständnis abgelegt, jedoch ohne Namen und Einzelheiten zu Strukturen zu nennen.

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