„Einfach nicht nötig“: Muheims bitterer Aussetzer zeigt eine große Schwäche des HSV
Sie hatten es in den letzten Wochen immer wieder moniert. Individuelle Fehler, so der Tenor, brächten den HSV in regelmäßigen Abständen um den Lohn. Auch beim 2:2 gegen den SC Paderborn war es vor allem eine Szene, die die Hamburger nach dem Abpfiff ein wenig ratlos zurückließ. In der 72. Minute war Paderborns Florent Muslija eigentlich schon mit dem Ball auf dem Weg aus dem Hamburger Strafraum, dicht verfolgt von Miro Muheim.
Der Schweizer wird vermutlich selbst keine gesicherte Antwort darauf geben können, was ihn dazu bewegte, Muslija von hinten auf den Fuß zu treten, Schiedsrichter Robin Braun hatte so gar keine andere Möglichkeit, als den Elfmeterpfiff folgen zu lassen. Ein fataler Tritt. Der gefoulte Muslija verwandelte – und versetzte dem HSV den nächsten Dämpfer.
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau nimmt Muheim in Schutz
„Wir kriegen den Elfmeter aus einer relativ simplen Situation, wo es einfach nicht nötig war“, wusste Kapitän Sebastian Schonlau und nahm seinen Teamkollegen in Schutz: „Er läuft aus dem Sechzehner raus. Aber trotzdem: Wenn man sieht, wie der Junge sich sonst in die Bälle geschmissen und die Zweikämpfe angenommen hat, ist es genau das, was wir sehen wollen. Den wollte er sicherlich nicht so, aber auch das ist leider Fußball.“
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Die individuellen Fehler, in Kaiserslautern (0:2) war es etwa Ludovit Reis, in Düsseldorf (2:2) Javi Montero und nun Muheim, ziehen sich wie ein roter Faden durch die HSV-Rückrunde.
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Gewiss, der Punktverlust gegen Paderborn war nicht nur an Muheims Blackout festzumachen. Die Hamburger verschliefen die Anfangsphase komplett, die Punkteteilung ging unterm Strich in Ordnung. Die bittere Erkenntnis aber bleibt: Zu oft kosten individuelle Aussetzer wertvolle Punkte – und treiben dem Trainer die Schweißperlen auf die Stirn. Der hatte schon Anfang April angesichts der Häufigkeit der individuellen Aussetzer gemahnt.