Budapest: Alles neu in Sisis Lieblingsstadt
Sie hat Ungarn geliebt – vor allem die Gegend rund um Budapest. Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn (1837-1898), floh regelmäßig vor den höfischen Intrigen in Wien dorthin. Jetzt wird die ungarische Hauptstadt 150 Jahre alt und hat sich mächtig herausgeputzt – Sisi würde staunen!
Budapest, na klar, das ist das 100 Flugminuten von Hamburg entfernte „Paris des Ostens“, wie die Stadt auch genannt wird. Wegen der Jugendstilbauten, der breiten Boulevards und der hübschen Cafés. In diesem Jahr feiert Ungarns Hauptstadt ein Jubiläum: Im November 1873 schlossen sich das hügelige Buda und das flache Pest links und rechts der Donau zur Stadt Budapest zusammen.
Budapest: „Haus der Musik“ ist ein Besuchermagnet
Sich selbst hat die Stadt bereits mit neuen Gebäuden und der Sanierung einiger ihrer Schätze beschenkt, zu sehen etwa im Városliget, dem 100 Hektar großen Stadtwäldchen. Hier hat im vergangenen Jahr das „Haus der Musik“ eröffnet – ein Gebäude, das einem löchrigen Käse ähnelt und ein Dach mit 99 Öffnungen hat, durch die Bäume in den Himmel wachsen und an dessen Dachunterseite goldene Blätter kleben. Der 70-Millionen-Euro-Bau des japanischen Architekten Sou Fujimoto hat bislang so ziemlich alles an Architektur-Preisen abgeräumt, was es so gibt. Eine Million Besucher waren seit der Eröffnung da.
Neben Konzertsälen gibt es dort eine Dauerausstellung, die die Entwicklung der ungarischen Musik zeigt. Klingt nicht so aufregend, ist aber spektakulär inszeniert: Hier gibt es virtuelle Tiere, die auf einer riesigen Leinwand auftauchen, wenn man mit der Hand auf Trommeln herumpoltert. An der Wand hängen Bilder, die zu einem sprechen – fast wie einem Harry-Potter-Film. Berühmte Filmszenen können mit neuer Musik unterlegt werden, und und und. All das macht auch Kindern Spaß.
Sound Dome in Budapest: Großartiges Erlebnis
Der Knaller aber ist der Sound Dome (extra Eintritt), in dem Besucher auf gemütlichen Sitzsäcken unter einer Kuppel liegen und in die Höhe starren. Raffinierte Projektionstechnologien lassen ein vorbeiziehendes 360-Grad-Panorama der bekanntesten Gebäude der Stadt entstehen, während sphärische Klänge sich ins Ohr winden. Und während man in den Sitzsäcken langsam tiefer singt, entsteht das Gefühl, man schwebe auf einem Bett quer durch die Stadt. Großartig!
Ein paar Schritte weiter ist im Stadtwälchen vor einem Jahr ein weiterer spektulärer Bau eröffnet worden, das Museum für Ethnologie, eines der größten Häuser dieser Art in Europa. Von weitem sieht es aus wie XXL-Halfpipe. Wer sportlich ist, stiefelt die 40 Meter langen Treppen auf dem begrünten Dach bis ganz nach oben – und wird mit einem Wahnssinsblick über den Park belohnt. Wer noch höher hinauf möchte, steigt nebenan in den rot-weiß gestreiften Heißluftballon, der 150 Meter in die Höhe schwebt.
Sisi lebte in Schloss Gödöllö
Sisis Herzensort war das Schloss Gödöllö, ein barocker Prachtbau im Budapester Umland, wo sie unbeschwert fernab der höfischen Wiener Etikette leben konnte. Was sie außerdem liebte, war die Ungarische Staatsoper im Herzen der Stadt. Fünf Jahre lang wurde das Gebäude für 150 Millionen Euro komplett renoviert, nun hat es wiedereröffnet. Der schmucke Bau ist vollgestopft mit barocken Dekorationen und Statuen, die gülden schimmern. Hier hatte Sisi eine eigene Loge, von der sie das Geschehen auf der Bühne sah, selbst aber nicht beobachtet werden konnte. Die Oper bietet regelmäßig Führungen an.
Auf der anderen Seite der Donau liegt das Burgviertel von Buda, von dem aus man einen großartigen Blick über die Stadt hat. Im Krieg wurden der Palast und benachbarte Gebäude beschädigt, im Kommunismus dann vernachlässigt. Viele Bauten wurden aus ideologischen Gründen abgerissen. Seit 2014 flitzen im Burgviertel viele Bauarbeiter und Gärtner umher. Damals startete das sogenannte Hauszmann-Programm, die Gebäude werden restauriert oder originalgetreu wieder aufgebaut. Fertig sind bereits etwa die Hauptwache und die Königliche Reithalle, die wieder auferstanden ist.
Ein Prachtstück ist der St. Stephans-Saal in der Burg, der im Krieg vollkommen zerstört wurde. Da es von dem Saal nur Schwarzweiß-Fotos gab, war die Rekonstruktion eine harte Nuss. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Spiegel, Kamin, Tapeten, Parkettboden – alles wirkt so, als könnte Sisi jederzeit hereinrauschen. Im Burgviertel befindet sich auch die Matthiaskirche, in der Sisi und Gatte Franz Joseph im Juni 1867 zum König und Königin von Ungarn gekrönt wurden.
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Ungarns Hauptstadt ist für Kurzurlaube beliebt
Budapest ist bei Besuchern aus Deutschland vor allem für Kurzurlaube beliebt, im Schnitt verbrachten sie im vergangenen Jahr 3,5 Tage dort. Acht neue Hotels wurden im vergangenen Jahr in Budapest neu eröffnet, darunter das „Verno House“ ein hübsches Fünf-Sterne-Hotel in der Innenstadt (Zimmer ab 239 Euro).
Das Jubiläum feiert die Stadt mit vielen Veranstaltungen. Vom 10. bis zum 15. August steht in Budapest etwa das Sziget-Festival an, das mehrfach als bestes Festival Europas ausgezeichnet wurde. Und wer in der Stadt ist, sollte auch unbedingt in dem Viertel vorbeischauen, das Sisis Namen trägt. Kaiserlichen Prunk gibt es hier nicht, dafür ist es das hippste Viertel der Stadt: In Erzsébetváros gibt es coole Kneipen, außergewöhnliche Cafés und viele Streetfood-Stände.
Hinweis: Die Reise wurde durch „Visit Hungary“ ermöglicht