Roboter-Hunde, Promis und der Bürgermeister: So lief der erste OMR-Tag
Weltstars und Topmanager, zehntausende Besucher, 3000 Crew-Mitarbeiter, hunderte Redner und Livemusik: Das OMR Festival ist die größte Digital- und Marketingmesse Europas. Aussteller präsentieren in den proppevollen Messehallen am Fernsehturm ihre neuesten Innovationen, Promis wie Pamela Reif erklären, wie sie zur Marke wurden – und Bürgermeister Peter Tschentscher gerät ins Schwärmen. Für Begeisterung sorgte auch ein ganz besonderer Süßigkeiten-Roboter.
Slalomlauf und Schnelligkeit: Wer das nicht beherrscht, ist auf dem OMR-Festival verloren. Nur mit einem klaren Ziel vor Augen schafft man es, sich einen Weg durch die Massen der zehntausend Besucher zu bahnen, die sich bereits am ersten Tag über das Festivalgelände mit seinen 200.000 Quadratmetern drängen. Im Schnitt haben sie 400 Euro für den Eintritt bezahlt.
Der Lärmpegel ist enorm: Lachen und Gesprächsfetzen der verschiedenen Gruppen mischen sich in den Hallen mit den Redebeiträgen der Speaker und Moderatoren auf den Bühnen und dem Programm an den Ständen. Google, Vodafone, Audi, Aida – alle großen Firmen sind vertreten. Robert Geiss, Unternehmer und Reality-Star, läuft mit einem Rudel Fans vorbei. Eine Besucherin erzählt ihrer Freundin aufgeregt: „Rate mal, in wen ich auf dem Weg zum Klo gerade gelaufen bin? Sascha Lobo!“ Promis, Top-Manager, Gäste – hier wuseln alle durcheinander. Auf den Bühnen: Influencerin Pamela Reif, Entertainer Jens „Knossi“ Knossalla oder die Youtuber Rezo und MontanaBlack.
Hamburg: Promis und Speaker mischen sich unter die OMR-Gäste
Ein Roboterarm greift nach einem Hebel, schiebt einen Becher unter den Automaten und lässt bunte Maoam-Kracher hinein fallen. Dann reicht er die Bonbons an eine Frau, die in der Schlange wartet. Der 5G Robot von Vodafone ist eine Attraktion, die nächste folgt ein paar Schritte weiter: Ein Roboterhund, genannt Spot, läuft vor den Zuschauern auf und ab, steigt eine Treppe hinauf und dreht sich dort einmal im Kreis.
Am Nachmittag kommen auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Kultursenator Carsten Brosda (beide SPD) zum Rundgang auf dem Messegelände vorbei. Ein kurzer Handshake mit OMR-Macher Philipp Westermeyer, der dann schnell weiter muss – der Veranstaltungsgründer ist natürlich ein gefragter Mann auf seinem eigenen Event.
Tschentscher und Brosda drängen sich samt Mitarbeiter- und Pressetross über das Gelände, vorbei an Foodtrucks und vollen Mülleimern, dann in die Ausstellungshallen. Überall ist es inzwischen rappelvoll, die Luft in den Hallen warm und stickig. „Wer war das?“ oder auch „Who is this?“ ist mehrfach am Rande zu hören, während der Bürgermeister-Pulk durch die Hallen schreitet. „Keine Ahnung, ich glaube, das ist irgend so ein Senator“, sagt einer zu seinem Kollegen.
OMR-Festival: Bürgermeister Peter Tschentscher gerät auf Messe ins Schwärmen
Die Politiker besuchen die riesigen (und teuren) Stände von in Hamburg ansässigen US-Tech-Giganten wie dem Facebook-Konzern Meta oder dem Werberiesen The Trade Desk, lassen sich von deren Führungsangestellten fleißig briefen und mit Mitarbeiter:innen fotografieren. „Du hast gerade fast den Bürgermeister umgerannt“, sagt ein Messebesucher lachend zu seiner Kollegin, als der Tschentscher-Tross weiter durch die engen Gänge zwischen den riesigen Messeaufbauten ziehen. „Hupsi.“
Später geht es dann zu den etwas beschaulicheren Messeaufbauten von Start-up City Hamburg, wo ein Dutzend junger Firmen aus der Stadt ihre Arbeit vorstellen. Dort präsentieren sich auch zwölf Start-ups aus der Ukraine – darunter „Melt Water Club“, wo sich der Bürgermeister ein System erklären lässt, das Wasser nachhaltig von Schadstoffen reinigen soll.
Hinterher lobt Tschentscher, wie auf der OMR große Firmen und der unternehmerische Nachwuchs zusammenkämen. Von der Messe schwärmt er in höchsten Tönen: Die OMR sei wichtig für den Standort Hamburg mit Blick auf Digitalisierung, Marketing, Innovationen – „und auch Tourismus, ganz Norddeutschland ist ja ausgebucht.“ Die Veranstaltung sei insgesamt ein „rundum gelungenes Konzept“.
OMR-Chef Westermeyer hatte vor Beginn der Messe Gedankenspiele über eine Vergrößerung etwa inklusive Bespielung des benachbarten Heiligengeistfelds offenbart. Und von Bürgermeister Tschentscher kam prompt das Signal, dass sich die Stadt dem nicht verschließen würde. Es sei durchaus im öffentlichen Interesse, dass die OMR in Hamburg bleibt und eben auch wächst. „Und wir werden im Gespräch und Austausch bleiben mit den OMR-Organisatoren, wie wir dieses wirklich großartige Projekt OMR in Hamburg weiter ausbauen können.“
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Am Mittwoch ist der zweite und letzte Tag der OMR, auch dann werden sich wieder Menschenmassen über das Messegelände schieben. Insgesamt werden nach den zwei Tagen mehr als 70.000 Leute die OMR besucht haben.