Fan-Absage der Politik: So reagieren die DFL, Rummenigge und Co.
Es war ein Schock für Fußball-Fans und die Profi-Klubs: Am Montag verkündeten die Gesundheitsminister aller Länder ein Zuschauerverbot bis zum 31. Oktober. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Vor allem Karls-Heinz Rummenigge hatte einiges zu sagen.
Die Absage der Politik für eine Fan-Rückkehr in die Bundesligastadien zum Saisonstart war deutlich. Nun meldeten sich neben der DFL unter anderem auch das Fanbündnis „Unsere Kurve“ und vor allem der Vorstandsboss des FC Bayern München zu Wort.
Rummenigge für Politik der kleinen Schritte in Fan-Frage
„Wir hoffen, dass wir trotz der ersten negativen Reaktion der Politik irgendwann trotzdem wieder mit Zuschauern spielen dürfen, weil Fußball ohne Zuschauer keinen Spaß macht. Wichtig ist, man muss Vertrauen in den Fußball haben. Und ich glaube, der Fußball in Deutschland hat bewiesen, dass er vertrauensvoll arbeiten kann“, sagte Karl-Heinz Rummenigge dazu. Der Fußball sei in der Lage, „unter den Vorgaben etwas zu gewährleisten, ohne dass es eine Gefahr bedeutet“.
Rummenigge hatte auch gleich alternative Ideen: „Vielleicht muss man da am Anfang auch konservativ denken, dass man nicht gleich 25 000 ins Stadion lassen muss.“ Man könne „ja auch vielleicht langsam einen sogenannten Re-Start mit Zuschauern“ garantieren.
Krösche lobt DFL und erinnert an Einnahmen-Verlust
Ihm zur Seite springt RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche. „Klar gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich glaube, dass die DFL ein sehr gutes Konzept vorgelegt hat“, sagte er und betonte: „Natürlich ist es wichtig, dass Zuschauer wieder kommen, dass wir auch wieder Einnahmen generieren können, auch wenn es keine vollen Stadien sind.“
DFL murrt nicht, zeigt sich aber ehrgeizig nach Fan-Absage
Die DFL hielt sich mit emotionalen Reaktionen gegenüber der Entscheidung der Politik zurück. „Die DFL hat immer betont, dass die Eindämmung des Coronavirus„ höchste Priorität haben muss. Sie respektiert daher selbstverständlich die Position der Gesundheitsminister aus Bund und Ländern in der gegenwärtigen Situation“, hieß es per Mitteilung.
Allerdings sollte es „in allen Lebensbereichen das Ziel sein, eine Rückkehr in Richtung Normalität anzustreben“ – schrittweise und der jeweiligen Lage angemessen. „Seitens der DFL gab und gibt es keine Forderungen in Bezug auf den Zeitpunkt der Zulassung oder die Anzahl von Stadionzuschauern.“
Fanbündnis stärkt Entscheidung der Politik den Rücken
Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ äußerte ebenfalls Verständnis für die Position der Politik. „Der Fußball bleibt vorerst weiter entkoppelt von den Fans, aber wir als Fans beanspruchen keine Sonderrolle. Der Gesundheitsschutz hat Vorrang“, erklärte der 2. Vorsitzende Markus Sotirianos.
Vielleicht kann der Einfluss von Rummenigge helfen, dass doch schon früher wieder Spiele vor Fans stattfinden dürfen.