Nach vielen Jahren! Hamburger Badesee wieder zum Schwimmen freigegeben
Seit 2007 ist der Eichbaumsee zwischen Moorfleeter Deich und Dove-Elbe schon gesperrt – denn die Krankenakte des beliebten Badegewässers ist lang: Keine der angewandten Methoden vermochte es bisher, die Blaualgen-Plage einzudämmen. Doch nach 15 Jahren wird jetzt tatsächlich eine der Badestellen testweise wieder freigegeben – mit Hilfe aus dem All.
Ab Freitag beginnt in Hamburg die Badesaison. Das bedeutet, dass die Umweltbehörde offiziell 15 Badestellen an 13 Seen und Gewässern zum Plantschen eröffnet. In diesem Jahr darunter: ein ganz alter Bekannter, der Eichbaumsee in Allermöhe.
Dieser musste in den vergangenen 16 Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt werden – Blaualgen-Alarm! Diese können bei Menschen zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, geröteten Augen und Atemnot führen.
Eichbaumsee: Badestelle wird wieder freigegeben
Doch in diesem Jahr soll alles anders werden, die Badestelle-Ost des Eichbaumsees wird feierlich wiedereröffnet. Denn inzwischen bekommt die Umweltbehörde Hilfe vom Erdbeobachtungssatellit Sentinel 2, der Luftbilder liefert. Aus diesen lässt sich die Chlorophyll-Konzentration des Sees einschätzen, die wiederum Rückschlüsse auf die Menge der grünen Blauanlagen zulässt.
Dazu werden sämtliche Bezirksämter – nicht nur das zuständige für den Eichbaumsee in Bergedorf – alle drei Wochen Wasserproben aus ihren Badestellen nehmen. Diese werden nicht nur auf Blaualgen, sondern auch auf die Darmbakterien „Intestinale Enterokokken“ und „Escherichia Coli“ untersucht. Die Bakterien dienen als Anzeichen für eventuelle gesundheitliche Risiken durch Belastungen im Gewässer. Außerdem werden die Sichttiefe, der pH-Wert und die Wassertemperatur gemessen. In diesem Jahr gab es bislang Messungen für das Naturbad Kiwittsmoor und den Stadtparksee, die beide unbedenklich waren.
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Die Badestelle-West am Eichbaumsee bleibt hingegen weiterhin geschlossen. Die Umweltbehörde kündigt an, dass auch an, dass die Badegäste an der freigegebenen östlichen Seite weiterhin mit temporären Sperrungen rechnen müssen.
Auf der Internetseite der Stadt werden die Ergebnisse der Wasserproben regelmäßig veröffentlicht. Dort sind beide Badestellen allerdings noch als gesperrt verzeichnet. (aba)