„Ist halt kacke“: St. Pauli hakt den Aufstieg endgültig ab
Die große Krönung einer ohnehin schon grandiosen Aufholjagd, sie bleibt also aus. Mit einem Sieg gegen Fortuna Düsseldorf hätte St. Pauli noch mal ordentlich Druck auf den HSV ausüben können – stattdessen reichte es nur für ein 0:0. Eine gefühlte Niederlage.
Die Einlassungen der Akteure nach dem Spiel, sie glichen einer Mischung aus Niedergeschlagenheit und dem letzten Fünkchen Glaube an einen weiteren HSV-Patzer, den eben jener jedoch tags darauf mit einem 5:1-Kantersieg gegen Jahn Regensburg in eindrucksvoller Manier erlöschen ließ. Sechs Punkte liegen nun bereits zwischen dem Kiezklub und dem HSV, ebenso viele, wie noch zu vergeben sind. Mehr als theoretische Rechenspiele sind die letzten Aufstiegschancen folglich nicht. „Dieses Unentschieden bringt keinem was. Die oben freuen sich. Ist halt kacke”, ärgerte sich Elias Saad nach dem Abpfiff.
21:2 Torschüsse für St. Pauli – aber am Ende keine Tore
Dass es am Ende nur für ein torloses Remis reichte, hing auch wesentlich damit zusammen, dass sich die Spielanlage des Gegners aus Düsseldorf von Beginn an deutlich von dem unterschied, worauf sich die Kiezkicker vorbereitet hatten: einen offensiv ausgerichteten Gegner, der wie man selbst den letzten Strohhalm Richtung Aufstieg ergreifen möchte. „Wir haben erwartet, dass die Düsseldorfer ein bisschen aktiver auf Sieg spielen”, gestand Kapitän Leart Paqarada.
Stattdessen war gegen tief stehende Flingeraner St. Paulis kreative Ader gefragt, die auch einige Torchancen zutage führte. Die beste Möglichkeit hatte Hartel mit seinem Lattentreffer (45.). Zur Halbzeit standen 13:0 Torschüsse in der Statistik, nach Abpfiff waren es 21:2. Zahlen, die die Dominanz des Kiezklubs eindrucksvoll untermauerten. „In der ersten Halbzeit war es mit das Beste, was wir seit Langem gespielt haben”, lobte Trainer Fabian Hürzeler. Einzig: Keine dieser Bemühungen führte zum ersehnten Führungstreffer.
0:0 für St. Pauli „einfach enttäuschend“
Das entsprechende Endresultat, ein 0:0, befand Saad als „einfach enttäuschend”, für Irvine hat es sich „wie Leere angefühlt.“ Neben der Tatsache, dass am Ende nicht das gewünschte Ergebnis auf der Anzeigetafel aufleuchtete, illustriert die Frustration der Kiezkicker über die endgültig verpasste Bundesliga-Relegation – nach einer Hinrunde, die noch auf Platz 15 endete – aber auch, dass eine beeindruckende Entwicklung hinter den Boys in Brown liegt. 15 Spiele nämlich, aus denen St. Pauli sensationelle zwölf Siege holte, auch der Auftritt gegen die Fortuna war alles andere als enttäuschend.
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Das darf jede Menge Mut machen. Für die kommende Zweitliga-Saison, für die St. Pauli nun planen kann. Um dann womöglich einen weiteren Anlauf in Richtung Bundesliga-Aufstieg zu unternehmen.