• Die DFL plant eine Teil-Zulassung von Zuschauern bei Fußballspielen in der Bundesliga und Zweiten Liga. (Symbolbild)
  • Foto: imago images/Zink

Fußball mit Zuschauern: DFL-Klubs beschließen harte Regeln für Fan-Rückkehr

Die 36 deutschen Profi-Fußballvereine haben ein einheitliches Konzept für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien beschlossen. Angesichts einer wieder steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen ist es die erwartet rigorose Linie: keine Stehplätze, kein Alkohol, keine Gästefans und personalisierte Tickets.  

Darauf einigten sich die Klubs auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag und folgten dem Antrag des DFL-Präsidums auf eine vorübergehende Änderung der Spielordung. Vonseiten der organisierten Fans gibt es Kritik.

„Priorität in Deutschland haben nicht volle Stadien, sondern die gesundheitliche Situation“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert während einer Pressekonferenz. „Aktuell spielt Corona eben noch mit und eine sehr bedeutende Rolle.“

DFL beschließt: Keine Stehplätze, kein Alkohol, keine Gästefans

Die endgültige Entscheidung, ob tatsächlich schon zum oder bald nach dem Saisonstart der Bundesliga und 2. Bundesliga am dritten September-Wochenende Zuschauer zugelassen sind, obliegt den Behörden.

Die DFL hatte Mitte Juli einen Leitfaden an die Vereine geschickt, damit diese in Absprache mit den zuständigen Gesundheitsämtern individuelle Sicherheits- und Hygienekonzepte für ihren Standort erstellen können.

DFL-Maßnahmen für Zulassung von Zuschauern gelten vorerst bis 31. Oktober

Einheitlich geregelt werden nun der Umgang mit den Eintrittskarten sowie das Alkoholverbot. Dieses gilt wie die „vorübergehende Durchführung von Spielen ohne Stehplätze“ zunächst bis zum 31. Oktober. Die Maßnahmen, ohne Gästefans zu spielen, sowie zur Nachverfolgung von Infektionswegen gelten bis Jahresende.

„Der Profifußball kann wie alle anderen Bereiche nur in Etappen in einen Normalbetrieb zurückkommen“, betont Seifert. „Es wird nicht diesen einen initialen Moment geben, dass die Politik den Startschuss gibt für volle Stadien ab dem nächsten Spieltag“, so Seifert.

DFL-Chef Seifert: Einige Forderungen der Fans „einfach nicht zielführend“

Ansätze wie „Alle oder keiner“ seien deshalb zwar „nachvollziehbar“, sagt der DFL-Boss, aber „einfach nicht zielführend“. Der Fußball müsse „in kleinen Schritten die Normalität für uns zurückerobern, das geht nicht von 0 auf 100“.

Das könnte Sie auch interessieren: DAZN sichert sich noch mehr TV-Rechte für die Champions League

Kritik gibt es von Fan-Bündnis „Unsere Kurve“ – vor allem am Verbot von Gästefans und Stehplätzen. Man könne „nachvollziehen, dass die Beschlüsse unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes getroffen wurden“, sagte Vorstandsmitglied Markus Sotirianos dem SID.

Fan-Bündnis kritisiert Verbot von Stehplätzen und Gästefans

Den Versuch, auch Gästefans zuzulassen, hätte man allerdings „deutlich begrüßt“, betont Sotirianos. Man sei „verwundert, dass einerseits viele Schritte unternommen werden, um Fans wieder zuzulassen, andererseits aber scheinbar Skepsis hinsichtlich derer Verhalten herrscht, was der vorläufige Ausschluss von Stehplatz- und Gästefans zeigt.“ (web/dpa/sid)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp