Gänsehaut-Moment: Im alten Trikot: Hier verabschiedet sich Messi von Maradona
Mehrere Klubs und Fußballer verabschiedeten sich am vergangenen Wochenende symbolisch von der Fußball-Legende Diego Maradona. In „argentinischen“ Sondertrikots hat der SSC Neapel nochmals seiner verstorbenen Vereins-Ikone Maradona gedacht.
Zu Ehren des Argentiniers, der Napoli 1987 und 1990 zu den einzigen Meistertiteln und 1989 zum Gewinn des UEFA-Pokals geführt hatte, traten die Süditaliener im Punktspiel am Sonntag gegen AS Rom in Shirts mit blau-weißen Senkrechtstreifen, im traditionellen Design der argentinischen Nationalelf an.
Die textile Hommage an das weltweit betrauerte Idol war nach Vereinsgaben bereits vor Maradonas Tod geplant worden. Nunmehr jedoch würde die Geste eine noch größere Bedeutung haben als ursprünglich gedacht.
Neapels Kapitän Lorenzo Signe: „Adios 10“
Neapels Kapitän Lorenzo Signe legte vor dem Anpfiff des Duells mit Rom am Hauptportal des heimischen San-Paolo-Stadion, das in Kürze nach dem berühmtesten Spieler des Klubs benannt werden soll, einen Blumenkranz vor einem großen Bild Maradonas nieder.
Auf Signes Spielführerbinde stand „Adios 10“ in Erinnerung an Maradonas Rückennummer, an die auch die Unterbrechung in der zehnten Spielminute mit langem Applaus von allen Spieler und Delegationsmitgliedern beider Teams eine Referenz bedeuten sollte. Vor dem Anpfiff hatten beide Mannschaften Maradona mit einer Schweigeminute gedacht.
Neapel widmet U-Bahn-Station Maradona
Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris kündigte kurz vor Spielbeginn eine weitere Ehrung Maradonas im Stadtbild der Millionenmetropole am Fuße des Vesuvs an.
Das Stadtoberhaupt bestätigte in den sozialen Medien Pläne der Stadtverwaltung, dem legendären Ballkünstler eine neue U-Bahn-Station zu widmen.
Messi sorgte für Gänsehaut-Moment in Gedenken an Maradona
Superstar Lionel Messi und der FC Barcelona haben am Sonntag mit emotionalen Gesten des früheren argentinischen Fußball-Weltstars Maradona gedacht.
Nach seinem Treffer in der 73. Minute zum 4:0 (2:0)-Endstand im Meisterschaftsspiel gegen CA Osasuna zog der mehrmalige Weltfußballer sein Barcelona-Trikot aus und zeigte sich im schwarz-roten Trikot mit der Nummer 10 des argentischen Klubs Newell’s Old Boys.
Anschließend schickte Messi Kusshände in Richtung Himmel, schaute nach oben und bekreuzigte sich danach. Messi und sein Landsmann Maradona hatten – zu unterschiedlichen Zeiten – für den Verein gespielt.
Diego Maradona: FC Barcelona mit besonderer Aktion
Vier Tage nach dem Tod Maradonas hatte zuvor der FC Barcelona mit einer besonderen Aktion seines einstigen Spielers gedacht. Vor dem Anstoß versammelten sich alle Spieler zu einer Gedenkminute um den Mittelkreis, in dessen Zentrum eine weiße Nummer 10 auf einem Viereck in den Farben des FC Barcelona platziert war.
Messi blickte anschließend bewegt zur Anzeigetafel, auf der ein Bild seines Landsmannes zu sehen war. Wie seine Mitspieler trug er Trauerflor. Auf der Tribüne war ein eingerahmtes Trikot des Klubs mit der Nummer 10 und der Original-Unterschrift des am Mittwoch im Alter von 60 Jahren gestorbenen Argentiniers aufgestellt.
„Heute im Geiste mit uns“, schrieben die Katalanen zu einem Foto davon auf Twitter. Das Trikot ist sonst im vereinseigenen Museum im Camp Nou ausgestellt.
Diego Maradona hatte von 1982 bis 1984 für den FC Barcelona gespielt. Dort hatte der Weltmeister von 1986 wie auch in der argentinischen Nationalmannschaft die Rückennummer 10 getragen.
Vor trauernder Tochter: Boca Juniors ehrt Maradona in der Bombonera
Die Boca Juniors haben Maradona vor den Augen von dessen Tochter geehrt. Nach dem 1:0 per Freistoß durch Edwin Cardona am Sonntag in der 12. Minute des Heimspiels gegen Newell’s Old Boys, legten die Boca-Spieler ein Argentinien-Trikot mit Maradonas Rückennummer 10 auf den Rasen und applaudierten in Richtung der Loge Maradonas.
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Dort saß Dalma Maradona, die älteste der drei Töchter der Legende, und weinte bitterlich.
Die Spieler trugen Maradonas Namen auf der Rückseite des Trikots
Die Spieler des Traditionsvereins trugen im Bombonera-Stadion in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires alle den Namen Maradona auf der Rückseite ihrer Trikots. Sie gewannen das Ligaspiel mit 2:0 gegen das Team aus der Stadt Rosario.
Maradona war jeweils etwa ein Jahr Spieler und Manager bei Boca gewesen. Der Verein pflegt den Ruf, traditionell ebenso wie Maradona auf der Seite der Arbeiter und einfachen Leute zu stehen. (sid/dpa)