• Trainer Jos Luhukay hofft, in Kürze wieder die gesamte Mannschaft auf dem Platz versammeln zu können.
  • Foto: WITTERS

Corona-Vorgabe: Der FC St. Pauli sucht nach Quarantäne-Camp in Hamburg

Der FC St. Pauli steht in den Startlöchern, wartet auf das Signal und hofft auf grünes Licht. Wenn die Politik am Mittwoch die Fortführung des Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga mit Geisterspielen erlauben sollte, will der Kiezklub sofort in die Vorbereitung gehen können. Was die Gesundheit der Spieler angeht, läuft bislang alles nach Plan. Logistisch gibt es noch eine wichtige Baustelle.

Die positiven Corona-Fälle beim 1. FC Köln sind auch beim FC St. Pauli Gesprächsthema und haben gezeigt, wie wichtig die Einhaltung aller hygienischen Maßnahmen ist, um eine Corona-Erkrankung und Infektionsketten zu vermeiden.

Über die Ergebnisse der am Freitag bei der Mannschaft, dem Trainerstab und Betreuerteam  durchgeführten Tests macht der Verein offiziell keine  Angaben, weist aber den Vorwurf der mangelnden Transparenz von sich. „Die Profis  werden transparenter, als es jemals zuvor der Fall gewesen ist“, verweist Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO auf die tägliche Temperaturmessung und Symptomabfrage bei den Spielern sowie  dem engmaschigen Netz von Corona-Tests im Vorfeld und Laufe des erneuten Spielbetriebes.

FC St. Pauli: Darum werden Ergebnisse der Corona-Tests nicht veröffentlicht

Aus der Bundesliga hatten 14 von 18 Vereinen vermeldet, dass ihre Kader „negativ“ getestet worden seien. „Wir haben uns mit allen Beteiligten darauf verständigt, dass es nur Informationen gibt bei einem positiven Fall innerhalb des vorgegebenen Prozederes. Das würde dann auch öffentlich werden“, erklärt Bornemann.

Heißt im Umkehrschluss: Es gibt keinen positiven Fall bei St. Pauli.

Der Sportchef bestätigt das indirekt, indem er sagt: „Wir haben in den letzten Wochen alles versucht, um die Risiken einer Infektion so gering wie möglich zu halten. Es zeigt sich, dass unsere bisherigen Mühen und Maßnahmen, was die Organisation des Trainingsbetriebes angeht, erfolgreich waren.“

Andreas Bornemann bestätigt indirekt: Alle Tests negativ

Schon vor der Reduzierung der Trainingsgruppen von fünf auf vier und die Aufstockung der einzelnen Mini-Teams vor einer Woche hatte St. Pauli nach MOPO-Informationen sicherheitshalber Tests durchführen lassen.

Zudem hat der Verein bei der Innenbehörde der Stadt Hamburg einen Antrag auf die Genehmigung eines echten Mannschaftstrainings eingereicht. Voraussetzung für einen positiven Bescheid: Die am Dienstag erwarteten Ergebnisse der am heutigen Montag durchgeführten nächsten Tests sind negativ.

FC St. Pauli beantragt Genehmigung für Mannschaftstraining

„Wir haben als Verein das Ziel, ohne positiven Fall durch die nächsten Wochen zu kommen“, so Bornemann, auch wenn er weiß, dass bei 36 Vereinen „immer ein Restrisiko“ bleibt.

Eine Vorgabe im Krisen-Plan der DFL erweist sich als komplizierte Herausforderung. Vor dem ersten Spiel muss sich jede Mannschaft samt Trainerteam und Betreuerstab eine Woche lang isoliert vorbereiten, ohne Kontakt zu Angehörigen.

„Wir werden uns für das im DFL-Konzept vorgegebene einwöchige Quarantäne-Trainingslager ein Hotel in Hamburg suchen“, sagt Bornemann. Trainiert werde aus praktischen Gründen wie zuletzt an der Kollaustraße und wahlweise am Millerntor.

Kiezklub sucht Hotel in Hamburg für Quarantäne-Trainingslager

Das Vorhaben klingt einfacher, als es ist. Viele Hotels haben derzeit geschlossen, andere bieten nicht die geeigneten Räumlichkeiten, damit die Mannschaft den nötigen Abstand zu anderen Hotelgästen hat. Auch das Personal müsste Corona-Tests absolvieren.

„Es ist eine schwierige Aufgabe, ein geeignetes Quartier zu finden, das den umfangreichen Anforderungen gerecht wird“, berichtet Bornemann. Die Zeit drängt – aber nur, wenn die Politik am Mittwoch das Startsignal gibt.

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