Er arbeitete für beide Klubs: Warum Bruchhagen den HSV gegen Bielefeld im Vorteil sieht
Wenn der HSV heute Arminia Bielefeld zum Spitzenspiel der Zweiten Liga im Volksparkstadion empfängt, wird auch Heribert Bruchhagen den Fernseher einschalten. Der 71-Jährige war in seiner Karriere als Funktionär für den HSV und Bielefeld tätig. Zu beiden Vereinen hat er auch heute noch eine gute Verbindung. Die Daumen drückt er im Top-Spiel allerdings eher dem HSV.
In Bielefeld hat Bruchhagen von 1998 bis 2001 als Manager gearbeitet. Beim HSV blickt er sogar auf zwei Amtszeiten zurück. Von 1992 bis 1994 war er im Volkspark als Manager tätig, von Dezember 2016 bis März 2018 war er der Vorstandsvorsitzende der Rothosen. Bruchhagen ist bereits seit 27 Jahren HSV-Mitglied. Was glaubt der ehemalige Fußball-Macher? Wer wird heute das Spitzenspiel in der Zweiten Liga gewinnen? „Mein Gefühl sagt mir, dass der HSV gewinnen wird. Ich hoffe auch sehr, dass sie am Ende aufsteigen werden“, sagt Bruchhagen.
Stuttgart und der HSV ohne Konstanz
Die Stärke der Bielefelder ist für ihn vor allem die Geschlossenheit. „Dort wurde in den letzten Jahren systematisch an einer Mannschaft gearbeitet“, sagt Bruchhagen, der ziemlich überzeugt davon ist, dass Bielefeld den Sieben-Punkte-Vorsprung nicht mehr verspielen wird, weil dem HSV und Stuttgart die Konstanz in den Leistungen fehlt. Für das Spiel im Volkspark sieht er allerdings die Hamburger vorne. „Bielefeld hat mich zuletzt beim 1:1 gegen Osnabrück nicht überzeugt. Der HSV hat in Fürth eindrucksvoll gespielt und nur zu wenig aus den Chancen gemacht.“
Bruchhagen sieht Geisterspiele auch positiv
Was denkt Bruchhagen über Geisterspiele? „Ich bin froh, dass es weitergeht, weil ich auch um die Bedeutung für viele Vereine weiß“, sagt der 71-Jährige, dem einerseits natürlich die Atmosphäre und auch Emotionen im Stadion fehlen. Doch es gibt für ihn auch positive Begleiterscheinungen. „Ich denke, der Fußball ist anständiger geworden. Die Spieler kugeln sich nicht bei jedem Foul über den Platz, die Bank springt nicht bei jeder fraglichen Entscheidung auf. Es gibt mehr Respekt gegenüber den Schiedsrichtern. Das gefällt mir.“