Verzweifelte Hertha-Profis
  • Trauer in Berlin: Hertha BSC ist abgestiegen!
  • Foto: WITTERS

Spätes Bochum-Tor: Hertha BSC steigt ab! Werder jubelt, Schalke zittert

Der Abstiegskampf in der Bundesliga war selten mehr zum Nägelkauen als diese Saison. Einen Spieltag vor Schluss kämpften noch fünf Teams um den Klassenerhalt im Oberhaus. Nach einem völlig wahnsinnigen und spektakulären Samstag und einem Last-Minute-Ausgleich im Abstiegsgipfel zwischen Hertha und Bochum (1:1) steht es jetzt aber fest: Die Alte Dame aus Berlin steigt aus der Bundesliga ab!

Vor einem Jahr hatte Felix Magath den Hauptstadtklub noch über die Relegation gegen den HSV gerettet. Doch der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte für Hertha BSC ist nun amtlich!

Und mit was für einer Dramatik verabschiedet Hertha sich aus der Bundesliga! Im alles entscheidenden Abstiegsgipfel gegen Bochum sah es lange nach einem letzten Hoffnungsschimmer für die Berliner aus. Aber ein Kopfballtreffer durch Keven Schlotterbeck nach Bochums Ecke in der vierten Minute der Nachspielzeit traf Hertha voll ins Mark und schickt sie in Liga zwei.

Herthas Trainer Pal Dardai hatte trotzdem aufmunternde Worte für seine Mannschaft: „Wir sind nicht heute abgestiegen. Heute müssen wir uns nicht für die Leistung schämen.“ Auch Kevin-Prince Boateng sah das so, war aber untröstlich. „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, der Abstieg ist nicht heute passiert“, sagte Boateng und mit Tränen in den Augen meinte weiter: „Es ist einfach nur bitter, ich liebe den Verein.“

Keven Schlotterbeck erlöst Bochum in der Nachspielzeit

Lange war die Partie auf Messers Schneide, ehe Lucas Toussart die Hertha in der 64. Minute vermeintlich erlöste. Und die Schlussphase hatte es in sich: Bochum traf in der 87. den Pfosten und Hertha zitterte und wackelte. Der VfL, der sich selbst noch vor dem Abstieg retten muss, legte alles rein und die Ecke in der 90.+4 von Kevin Stöger landete auf Schlotterbecks Kopf. Damit muss die Hertha den Gang in die 2. Bundesliga antreten und Bochum hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Der VfL rettet sich mit dem Unentschieden ersteinmal auf Tabellenplatz 15 (32 Punkte) und hat am letzten Spieltag gegen Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) alles in der eigenen Hand.

Schalke rettet Punkt gegen Frankfurt und darf weiter hoffen

Mit nur einem Zähler weniger (31 Punkte) steht Schalke nach einem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt auf dem Relegationsplatz. S04 ging nach 48 Sekunden durch einen Kopfball von Simon Terodde in Führung und schielte bereits Richtung Klassenerhalt. Frankfurt kam aber zurück ins Spiel und drehte das Ergebnis durch Daichi Kamada (21.) und Tuta (59.). Erst Schalke Joker Sebastian Polter rettete den Königsblauen den Punkt (85.). „Es geht weiter! Und wir werden alles tun, um dort zu gewinnen“, sagte Lizenzspielerchef Gerald Asamoah bei Sky kämpferisch. Am letzten Spieltag geht’s nach Leipzig.

Hoffenheims nach Feuerwerk in der Nachspielzeit fast gerettet

So gut wie gerettet ist dagegen Hoffenheim. Die TSG hat nach einem 4:2 (2:1) gegen Union Berlin und einer wilden Nachspielzeit mit drei Treffern über den Klassenerhalt quasi sicher. Sollte der VfB Stuttgart am Sonntag in Mainz nicht gewinnen, haben die Hoffenheimer Gewissheit. Gegen den Champions-League-Aspiranten ging Hoffenheim durch Ihlas Bebou (23.) und einen Foulelfmeter von Andrej Kramaric (36.) in Führung. Union kam kurz vor der Pause durch Danilho Doekhi (45.+4) zum Anschluss.

Und dann ging es in der Schlussphase richtig los! Kramarics Treffer zum 3:1 in der 90. Minute sah nach der Vorentscheidung aus, doch Unions Aissa Laidouni machte es direkt wieder spannend (90.+5). Der Schlusspunkt und erlösende Treffer zum fast sicheren Klassenerhalt fiel dann erst neun (!) Minuten nach Ende der regulären Spielzeit. Munas Dabbour traf nach einem Hoffenheimer Konter zum 4:2-Endstand.

Bremen macht Klassenerhalt perfekt

Sicher in der kommenden Bundesliga-Saison dabei ist Werder. Den Bremern reichte ein 1:1-Unentschieden gegen Köln, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Der FC ging durch Steffen Tigges in der 36. Minute in Führung, Bremen glich aber in der 73. Minute durch Romano Schmidt verdient aus und darf nun feiern. „Wir haben unser Saisonziel erreicht und bleiben in der Liga. Bei manchen unserer Spieler hat der Kopf die Beine müde gemacht. Unser Ausgleichstor war nicht unverdient, insgesamt hatten wir diesmal das Glück, das uns zuletzt manchmal gefehlt hat“, freute sich Werder-Coach Ole Werner.

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