Von wegen Brei auf Gemälde: „Letzte Generation“ überrascht mit Kunstaktion
Erneut sind Anhänger der Bewegung „Letzte Generation“ in deutschen Museen aktiv gewesen. Diesmal allerdings ohne Alleskleber oder Brei. Stattdessen haben sie zum Internationalen Museumstag mit den Museen kooperiert – Redebedarf gibt es reichlich.
Nach den kontrovers besprochenen Klebeaktionen und Attacken unter anderem mit Kartoffelbrei auf historisch wertvolle Gemälde ist die „Letzte Generation“ am Sonntag wieder in mehreren deutschen Museen aktiv geworden – diesmal jedoch in versöhnlicher Absicht. In Kooperation mit acht deutschen Museen haben Mitglieder der Gruppe eine mehrteilige Performance umgesetzt. Im Foyer der Hamburger Kunsthalle luden sie dafür zu einer mehrstündigen Dauerlesung ein.
Mit den Besuchern ins Gespräch kommen – das ist das Ziel
Mit den gelesenen Texten wollte die Bewegung zeigen, auf welchem wissenschaftlichen und inhaltlichen Fundament die Aktionen der „Letzten Generation“ stehen. Zudem gaben die Teilnehmer an, so mit Besucherinnen und Besuchern der Kunsthalle ins Gespräch kommen zu wollen. Diese konnten auch selbst aus den wissenschaftlichen und essayistischen Texten rund um die Klimakrise lesen. Am Sonntag hatten in Hamburg immer wieder einige Menschen der Lesung zugehört.
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Ähnliche Aktionen gab es am Internationalen Museumstag auch im Museum für Kommunikation in Nürnberg, in der Kunsthalle Rostock, im Europäischen Hansemuseum Lübeck, im Museum Ludwig in Köln, im Museum für Völkerkunde in Leipzig, im Deutschen Hygienemuseum in Dresden und im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen. Organisatoren sind neben der Bewegung Letzte Generation das deutsche Nationalkomitee des Internationalen Museumsrats (ICOM) und Museums For Future Germany.
Im März war die Gruppe noch ungebeten zu Gast
Seit dem vergangenen Herbst hatten Klimaaktivisten in zahlreichen deutschen und anderen Museen in Europa Kunstwerke angegriffen. Unter anderem hatten sie im Oktober im Potsdamer Museum Barberini flüssigen Kartoffelbrei auf das Gemälde „Getreideschober“ von Claude Monet geschüttet. In Berlin hatten sie sich im Dezember mit Sekundenkleber an den historischen Holzrahmen des Cranach-Gemäldes „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ geklebt.
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In Hamburg wollten Anhänger der Bewegung im März das Sicherheitsglas des Gemäldes „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich mit einem mitgebrachten, abgewandelten Bild überkleben, das Wachpersonal verhinderte das. (mp/dpa)