HSV-Legende lästert über Heidenheim: „Bundesliga? Das ist doch lächerlich!“
Und plötzlich waren da längst vergessen geglaubte Sprechchöre zu hören. „Europapokal, Europapokal”, schallte es vor dem Anpfiff der Partie gegen Greuther Fürth von den Rängen im ausverkauften Volksparkstadion. Gesänge, die nicht der Mannschaft von Tim Walter galten, sondern einer ganz besonderen Besuchergruppe: den Helden von Athen.
Der alte Glanz wehte noch einmal durch das Volksparkstadion. Am Donnerstag jährt sich der Europapokal-Triumph von Athen zum 40. Mal, der HSV lud seine Helden zu diesem Anlass zum Heimspiel gegen Fürth ein – und eine ganze Menge kamen.
Felix Magath glaubt weiterhin an den HSV-Aufstieg
Siegtorschütze Felix Magath etwa, der mit seinem Linksschuss in der 9. Minute den Weg ebnete. Der 69-Jährige bleibt, was den Aufstiegskampf angeht, ein Optimist: „Ein Heidenheimer 1:0 gegen Absteiger Sandhausen ist ja nicht so richtig gut, finde ich.” Er glaube weiterhin an den direkten Aufstieg der Hamburger. Worte, die naturgemäß gut ankamen.
Eine andere HSV-Legende gab sich weitaus weniger diplomatisch. Jimmy Hartwig, der das Finale 1983 gesperrt verpasste, mochte sich mit dem Gedanken eines Heidenheimer Aufstiegs nicht so recht anfreunden. „Heidenheim in der Bundesliga? Das ist doch lächerlich”, polterte der 68-Jährige und meldete Zweifel an, ob der HSV in der Relegation bestehen würde. Die Daumen aber drückt auch Hartwig fest.
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Gegen Fürth brachten die alten Granden, die vor dem Spiel eine Ehrenrunde drehten und mit einem Aktionsschal bedacht wurden, ihren Nachfolgern Glück. „Im Endeffekt ist es schade, dass wir uns immer noch an die alten Zeiten zurückerinnern müssen und es der HSV in den letzten Jahren nicht annähernd geschafft hat, daran anzuknüpfen”, sagte Uli Stein, damals der Rückhalt zwischen den Pfosten. „Damals waren wir das, was Bayern München heute ist.” Lange ist’s her. „Eigentlich schade”, sagt Stein. „Die Stadt hätte mehr verdient.”