Hamburgs Amateurfußball: Aufstieg, Abstieg, Pokal: Das bedeutet der Saison-Abbruch
Die Amateurfußball-Saison in Hamburg ist praktisch gelaufen. Fünf von sechs Vereinen plädierten in einer Umfrage des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) für ein vorzeitiges Ende wegen der Corona-Pandemie. Das HFV-Präsidium gab am Dienstag bekannt, einen entsprechenden Antrag zum Verbandstag am 22. Juni einzubringen.
165 Klubs sprachen sich für den Abbruch aus, nur 31 wollen weiterspielen – was nach jetzigem Stand wohl frühestens im September möglich wäre. Was bedeutet dies für Auf- und Abstieg?
HFV: Abstieg nur auf freiwilliger Basis
Der Verband will die jeweiligen Staffelsieger (ermittelt nach Quotientenregel) aufsteigen lassen, den Abstieg aber aussetzen, sodass zur neuen Saison in den meisten Ligen mehr Klubs spielen werden als zuvor. Allerdings können Vereine, die auf einem Abstiegsplatz stehen, sich freiwillig in die nächstniedrigere Staffel einteilen lassen. Landesliga-Schlusslicht Blau-Weiß 96 Schenefeld hat bereits angekündigt, lieber in der Bezirksliga starten zu wollen. Der Oberliga-Vorletzte Meiendorfer SV könnte sich nach zahlreichen Spielerabgängen ebenfalls zurückstufen lassen.
Dassendorf Hamburger Meister, Teutonia winkt die Regionalliga
Hamburger Meister ist damit die TuS Dassendorf, die das Oberliga-Klassement mit neun Punkten Vorsprung auf Teutonia 05 anführt. Ob Teutonia als Hamburger Kandidat in die Regionalliga aufsteigt, muss der norddeutsche Verband entscheiden. Vermutlich ja, denn die Durchführung einer Aufstiegsrunde scheint in weiter Ferne.
HEBC steigt auf – und darf schon wieder nicht feiern
In die Oberliga steigen derweil der VfL Lohbrügge und HEBC auf. „Natürlich freuen wir uns, aber es ist eher eine stille Freude“, beschreibt HEBC-Manager Stilianos Vamvakidis seine Gefühle. Den Eimsbüttelern entgeht wegen Corona schon die zweite Feier – die Verleihung eines Fairplay-Preises im März wurde wegen des Virus abgesagt.
Am Dienstagabend traf sich die Mannschaft zum Training. „Da nehmen sich die Spieler mit Blicken in den Arm“, sagt Vamvakidis: „Wir hätten uns den Aufstieg natürlich anders gewünscht, aber wann wir ihn ausgelassen feiern können, kann uns kein Virologe und auch kein Politiker sagen.“
Lotto-Pokal soll zu Ende gespielt werden
Ganz abgeblasen ist die Saison allerdings noch nicht: Der Lotto-Pokal soll nach Möglichkeit zu Ende gespielt werden. Acht Teams sind noch im Wettbewerb: Norderstedt, Altona 93, Teutonia 05, Sasel, BU, Rugenbergen, Halstenbek-Rellingen und der Afghanische SV. Mindestens sieben von ihnen hoffen auf eine Fortsetzung, denn ansonsten würde der Verband gemäß seinen Statuten den Regionalligisten Eintracht Norderstedt als beste Mannschaft der höchsten Liga für den DFB-Pokal melden.