• Jannes Horn (l.) ist vom 1. FC Köln an Hannover 96 ausgeliehen.
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Hannover 96 komplett unter Quarantäne: Auch FC-Leihgabe Horn mit Coronavirus infiziert

Köln –

Nach Innenverteidiger Timo Hübers (23) hat sich auch Jannes Horn (23), Leihgabe vom 1. FC Köln, mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Verein am Donnerstag mit.

Bei Horn und Hübers handele es sich laut Verein um zwei voneinander unabhängige Einzelfälle.

Eintracht Braunschweig teilte mit, dass Horn auch Kontakt mit seinem Bruder Florian (37) hatte. Der ist Physiotherapeut bei den Braunschweigern. Darum hat der Drittligist das Training der Profis am Donnerstag abgesagt und die Mannschaft nach Hause geschickt. Florian Horn befindet sich in freiwilliger häuslicher Quarantäne.

Hannover 96 teilte dazu am Donnerstag noch mit, dass sich alle Spieler der Profimannschaft für 14 Tage in häuslicher Quarantäne befinden. Außerdem hat der Verein die Absetzung des Zweitligaspiels am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Dynamo Dresden beantragt

Timo Hübers mit Coronavirus infiziert

Schon am Mittwoch wurde bekannt, dass sich der erste Spieler im deutschen Profifußball mit dem Coronavirus infiziert hat. Hübers befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne, wie die Niedersachsen mitteilten.

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Timo Hübers (r.) wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

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96 geht davon aus, dass sich Hübers „am Samstagabend bei einer Veranstaltung in Hildesheim infizierte“ habe. Seit „der Ansteckung, die exakt eingrenzbar ist“, soll Hübers „keinen Kontakt zu seinen Mannschaftskollegen“ gehabt haben, weshalb „nicht davon auszugehen“ sei, dass „sich Mitspieler bei ihm infiziert haben“. Doch nun hat es wohl auch noch Horn getroffen.

Torschütze Hübers stand beim 3:0 Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg am vergangenen Freitag 90 Minuten auf dem Platz.

Timo Hübers meldete sich direkt beim Arzt

Hübers habe „sich absolut vorbildlich verhalten. Er selbst zeigt bis jetzt keinerlei Symptome“, sagte Hannovers Sportchef Gerhard Zuber: „Als er davor erfuhr, dass eine Person, die mit ihm auf der Veranstaltung gewesen war, positiv getestet wurde, meldete er sich direkt beim Arzt und begab sich provisorisch in häusliche Quarantäne.“

Der 23-Jährige stand in der Saison 2015/16 21-mal für die zweite Mannschaft vom 1. FC Köln auf dem Platz.

Was passiert jetzt?

„Es gibt die klare Empfehlung, dass die betroffenen Vereine in diesem Fall mit den örtlichen Gesundheitsämtern Kontakt aufnehmen müssten. Dann gibt es Anordnungen, wie man sich zu verhalten hat“, sagte Alexander Wehrle (45), Geschäftsführer des 1. FC Köln, am Dienstag zu dieser Fragestellung.

Klar ist: Auch Profisportler müssten in Quarantäne. Dies sei „relativ klar“, sagte Thomas Neundorfer, Arzt des Deutschen Basketball Bundes, sport1. Wie jeder Normalbürger müsste der Betroffene während der Inkubationszeit zu Hause isoliert werden, wenn keine Krankheitssymptome bestehen. Dies würde „ja momentan auch in Betrieben und Behörden so gehandhabt.“

Alexander Wehrle: „Das müsste man besprechen, wenn der Fall eintritt.“

Der Spieler wäre also vorläufig nicht einsatzfähig. Aber wäre es damit getan? Oder müssten womöglich alle Kontaktpersonen und demnach die ganze Mannschaft isoliert und damit aus dem Spielbetrieb genommen werden?

Wehrle am Dienstag: „Was das bedeuten würde für den Spielplan, wenn einzelne Mannschaften komplett raus wären, müsste man besprechen, wenn der Fall eintritt.“

Eishockey-Team in Frankreich aus Playoffs ausgeschlossen

In der französischen Eishockey-Liga hingegen wurde Mühlhausen aus den Viertelfinals der Playoffs ausgeschlossen. Das Elsass gilt als Risikozone. Über 100 Schulen wurden bereits geschlossen.

DFL hofft weiter auf Einhaltung des Spielplans

Die DFL hofft aktuell noch, die Bundesliga-Saison zeitlich wie geplant zu Ende spielen zu können, hat aber am Montagabend in einer Mitteilung die Verschiebung von Spieltagen „en bloc“ nicht kategorisch ausgeschlossen.

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„Die DFL wird sich mit dem DFB und der UEFA hinsichtlich möglicher Terminflexibilität dahingehend austauschen, ob eine Verlagerung von Liga-Spieltagen bis Ende Mai theoretisch möglich sein könnte“, hieß es. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (50) schloss dies für den bevorstehenden Spieltag allerdings aus.

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