Stimmung im Saal: DSDS: Warum durften doch noch Zuschauer zu erster Liveshow?
Köln –
Show eins nach dem Naidoo-Beben!
Am Donnerstag warf RTL DSDS-Juror Xavier Naidoo (48) endgültig aus der Sendung. Zuvor war ein Video des Sängers aufgetaucht, ihm anschließend Fremdenhass und Rassismus vorgeworfen. Inzwischen wurde sogar Strafanzeige gegen Xavier Naidoo erstattet (hier lesen Sie mehr).
DSDS: Dieter Bohlen zögert Aussage zu Xavier Naidoo hinaus
Die übrigen Juroren Dieter Bohlen (66), Pietro Lombardi (27) und Oana Nechiti (32) hielten sich zunächst mit Äußerungen zurück.
Bohlen erklärte auf seiner Instagram-Seite nur: „Ich muss alle hören und mich informieren und dann rede ich. Es wird so viel Blödsinn geschrieben, da reihe ich mich nicht ein.“
Umso mehr waren die Augen in der ersten Liveshow am Samstagabend (14. März 2020) auf die drei gerichtet.
Auch für den neuen Moderator Alexander Klaws (36) – Sieger der ersten Ausgabe der Castingshow – eine denkbar unangenehme Aufgabe.
Zunächst jedoch war das minimierte Publikum Thema. Nur Familie und Freunde der Kandidaten durften im Studio in Köln-Ossendorf live dabei sein.
DSDS: Warum durften Angehörige weiterhin zur Show?
Am Donnerstag (12. März) hatte RTL auf die Richtlinien der Bundes- bzw. Landesregierung reagiert, nach denen keine Großveranstaltungen mit über 1000 Personen stattfinden dürfen (hier lesen Sie mehr), und erklärt, dass man bei der RTL-Show auf Zuschauer verzichten werde.
Die Familie und Freunde der Protagonisten seien davon ausgenommen, so der Sender weiter. Eine Begründung für die Entscheidung, Familien und Freunden trotz Infektionsrisiko weiterhin Zutritt zur Live-Show zu gewähren, blieb bislang aus.
Am Samstagmittag noch hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgrund des Coronavirus (hier lesen Sie mehr) dazu aufgerufen, Veranstaltungen zu meiden, die nicht notwendig seien, bis hinein ins familiäre Umfeld. „Wir helfen damit ganz konkret Menschen und können Solidarität in der Gesellschaft zeigen”, sagte sie.
Zuschauer sorgen bei DSDS für Stimmung
Die Angehörigen der Protagonisten sorgten am Samstagabend jedenfalls für ordentlich Stimmung – angeheizt von Dieter Bohlen höchstselbst.
„Wir lassen uns doch die gute Laune nicht verderben, oder?“, rief er ihnen gleich zu Beginn entgegen. Scheinbar nicht.
Klaws versuchte es mit einer eleganten Überleitung, sagte zur Jury. „Ihr seid auch nur zu dritt. Dieter willst du etwas dazu sagen?“
Wollte er nicht. „Ich bin noch nicht so ganz fertig mit meiner Meinungsbildung. Gib mir noch ne halbe stunde Zeit, dann sag ich was dazu.“
Doch das war scheinbar nur Zeitspiel. Denn auch nach den ersten Gruppenauftritten – die Jungs sangen „Blinding Lights“ von The Weeknd, die Mädels „In meiner Erinnerung“ von Silbermond – blieb Bohlen zu diesem Thema stumm.
Dass er sich nach vier Tagen noch immer keine Meinung gebildet hat, deutet darauf hin, dass Xavier Naidoo sich auch ihm gegenüber bislang nicht zu dem aufgetauchten Video geäußert hat.
RTL wartet vergeblich auf Stellungnahme von Xavier Naidoo
Wie auch gegenüber dem Sender. RTL hatte am Donnerstag in seiner Begründung zum Rauswurf mitgeteilt: „Xavier Naidoo ist auf unser Angebot, seine missverständlichen und widersprüchlichen Aussagen plausibel zu erklären, bis heute nicht eingegangen.“
Dass Bohlen sich alle Meinungen einholen und erst dann urteilen will, ist richtig und überhaupt nicht verwerflich. Aber auch er wird das halbgare Facebook-Statement von Xavier Naidoo gelesen haben. Und ein klarer Standpunkt gegen Rassismus hätte man auch von der restlichen Jury erwarten können.
Alexander Klaws versuchte es nach den ersten beiden Einzelauftritten erneut: „Dieter, willst du jetzt was sagen?“
Dieter: „Ja das ist ja relativ wichtig für viele. Mich haben viele drauf angesprochen. Deshalb brauche ich noch ein bisschen Bedenkzeit.“
Ob dieses Frage-Antwort-Spielchen Sinn macht, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden… Immerhin: Klaws blieb hartnäckig.
Da wurden die Auftritte der Kandidaten fast schon zur Nebensache. Einen kuriosen gab es aber. Natürlich von Lydia (29). Die Wrestlerin sorgte schon für den ein oder anderen Aufreger in der Staffel. Beim Casting war sie Dieter Bohlen zu nackt, musste sie sich erst etwas anziehen und schaffte es dann in die nächste Runde (hier lesen Sie mehr).
DSDS: Kandidatin Lydia tritt im Brathähnchen-Outfit auf
Beim Recall in Sölden schlürfte sie dann ein rohes Ei – und in der ersten Liveshow kam sie in einem Kostüm mit acht Brathähnchen auf die Bühne. Die seltsame Aktion erklärte sie so: „Ich wollte damit symbolisieren, dass ich sehr gerne esse.“ Logisch.
Dieter Bohlen: „Wenn du Pietro gewinnen willst, musst du da Schnitzler dranhängen. Der isst immer nur Schnitzel.“
Als schließlich alle Kandidaten ihre Auftritte gemeistert hatten, startete Klaws noch einen Versuch, ein Statement aus Dieter Bohlen herauszuholen.
Dieter Bohlen: „Hier geht es nicht um Hass und Hetze“
Der Chefjuror: „Bevor die Sendung zu Ende ist, muss ich ja was sagen. Ich wollte erst die Kandidaten hören. Denn: Es geht hier in erster Linie um die Sänger, nicht um die Jury. Das haben einige in der letzten Woche vergessen. Ich mache das ja seit 17 Jahren, die Leistung der Kandidaten war heute außergewöhnlich stark.“
Den Namen Xavier Naidoo nahm er weiterhin nicht in den Mund. Bohlen sagte nur:
Die andere Sachen, auf die jetzt alle warten. Mein Team ist nicht irgendjemand aus der Jury. Mein Team ist RTL. Diese ganzen Hunderte von Leuten, die hier die Show aufbauen, sich um alles kümmern. Wir machen hier eine Unterhaltungssendung. Da geht es nicht um Hass und Hetze. Deshalb steht die ganze Jury und mein ganzes Team hinter der Entscheidung von RTL und der Produktionsfirma Ufa.
Schließlich versprach Bohlen auch noch, dass in der zweiten Liveshow am kommenden Samstag wieder ein vierter Juror dabei sein wird.
„Wir werden am nächsten Samstag hier wieder zu viert sitzen. Wir werden einen neuen Juror präsentieren, vielleicht auch jede Woche jemand anderes. Das steht alles noch nicht fest“, sagte er.
Nach unseren Informationen ist Michael Wendler (47) ein heißer Kandidat für den freien Platz.
Ach, und weil die Kandidaten ja im Mittelpunkt der Show stehen, sang Dieter Bohlen dann auch noch selbst. Zusammen mit Alexander Klaws, dessen Mitfinalistin und heutigen Gesangstrainerin der Show Juliette Shoppmann (39) und Pietro Lombardi schmetterte er die Finalistenhymne der ersten Staffel, „We have a dream“. Immerhin: Am Ende durften die verbliebenen Kandidaten der diesjährigen Staffel auch noch mitträllern.
DSDS: Ricardo fliegt in erster Liveshow raus
Für einen von ihnen war es der letzte Auftritt. Denn dann stand fest, wer in der kommenden Woche nicht mehr dabei sein wird. Ricardo bekam nicht genug Stimmen beim Telefonvoting (2,7 Prozent) der Zuschauer und flog raus. (sku/ta)