Überraschendes Zugeständnis: Haaland-Vertrag beim BVB wohl mit Ausstiegsklausel
Dortmund –
Die Freude bei Borussia Dortmund über die Verpflichtung von Sturm-Juwel Erling Haaland (19) war groß, im Werben um den Norweger stach der BVB zahlreiche europäische Topvereine aus und sicherte sich Haaland dank einer Ausstiegsklausel für 20 Millionen Euro.
Doch auf diesem Wege könnte der Stürmer den Klub auch wieder verlassen – zumindest ab 2022.
Erling Haaland besitzt bei Borussia Dortmund wohl ab 2022 eine Ausstiegsklausel
Wie die „Sport Bild“ berichtet, machte der BVB für Haaland eine besondere Ausnahme: Eigentlich hatte die Borussia sich zuletzt geweigert, Ausstiegsklauseln in die Verträge ihrer Stars zu integrieren. Zu groß war in der Vergangenheit der Ärger über Abgänge, bei denen die Dortmunder Führung am Ende keine Handhabe mehr hatte.
Doch Haaland wäre anders kaum zu haben gewesen, durch die vielen Interessenten und das starke Halbjahr saßen der Norweger und sein Berater am längeren Hebel. Im bis 2024 laufenden Vertrag gibt es daher ein Hintertürchen, das allerdings erst ab 2022 greift. Bis dahin könnte Dortmund im Falle lukrativer Angebote frei verhandeln.
Bei seinen ersten Gehversuchen für den BVB musste Haaland im neuen Jahr zunächst noch kürzertreten. Wegen Knieproblemen verpasste er die ersten Trainingseinheiten, absolvierte aber am Mittwoch erstmals einige Übungen im Kreis der Mannschaft und erzielte dabei auch sein erstes Trainingstor.
Paco Alcácer könnte Borussia Dortmund verlassen
Weitere Haaland-Tore könnten in Dortmund aber andere personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Denn wie die spanische „Marca“ berichtet, hat Angreifer Paco Alcácer (26) seinen Wechselwunsch bei den BVB-Verantwortlichen hinterlegt. Flüchtet der Spanier aus Angst vor mangelnder Einsatzzeit vor Norwegen-Knipser Haaland?
Dem Bericht zufolge hat der spanische Top-Klub Atlético Madrid den BVB-Stürmer bereits kontaktiert. Alcácer besitzt bei den Schwarz-Gelben noch einen Vertrag bis Sommer 2023. In der laufenden Saison kam der zwischenzeitlich verletzte Spanier auf elf Einsätze in der Bundesliga (fünf Tore, ein Assist). Möglich wäre nun ein Leih-Deal mit Kaufoption.
Die Einsatzzeiten könnten sich nach dem Haaland-Deal nun weiter verringern.
Borussia Dortmund stach bei Erling Haaland zahlreiche europäische Topklubs aus
Dortmund hatte im Werben um Haaland internationale Konkurrenten wie Manchester United und Juventus Turin ausgestochen, setzte sich auch gegen den deutschen Herbstmeister RB Leipzig durch und nutzte Haalands Ausstiegsklausel, die ihm einen sofortigen Wechsel für 20 Millionen Euro Ablöse ermöglicht. Das Sturm-Juwel unterschrieb für viereinhalb Jahre bis Sommer 2024 beim BVB.
Laut der „Bild“ hat der Deal ein Gesamtvolumen von 59 Millionen Euro. Haaland kassiert demnach ein Jahresgehalt in Höhe von etwa acht Millionen Euro – das macht in viereinhalb Jahren 36 Millionen. Hinzukommt eine Provision für Star-Berater Mino Raiola (52) in Höhe von angeblich drei Millionen sowie die Ablösesumme.
Hans-Joachim Watzke: „Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“
„Trotz vieler Angebote absoluter Top-Klubs aus ganz Europa hat sich Erling Haaland für die sportliche Aufgabe beim BVB und die Perspektive, die wir ihm aufgezeigt haben, entschieden. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“, freut sich Dortmunds Vorsitzender Hans-Joachim Watzke.
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Sportdirektor Michael Zorc (57) betont: „Wir alle dürfen uns auf einen ehrgeizigen, athletischen und physisch starken Mittelstürmer mit ausgeprägtem Torinstinkt und beeindruckendem Tempo freuen, den wir in Dortmund weiterentwickeln möchten. Mit 19 Jahren steht Erling selbstverständlich noch am Anfang einer hoffentlich großen Karriere!“
Erling Haaland: „Ich brenne schon auf den BVB“
Haaland erklärt: „Ich hatte intensive Gespräche mit der Klubführung und der sportlichen Leitung, insbesondere mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Trainer Lucien Favre. Da war von Anfang an das Gefühl, dass ich unbedingt zu diesem Klub wechseln, diesen Weg gehen und in dieser unglaublichen Dortmunder Atmosphäre vor mehr als 80.000 Zuschauern Fußball spielen will. Ich brenne schon darauf.“
Der 1,94 Meter große Stürmer sorgte in diesem Jahr für Furore, in sechs Champions-League-Spielen erzielte er acht Tore, und ist nun für den BVB auch in der Königsklasse spielberechtigt. In der österreichischen Liga kommt der Norweger auf 16 Treffer in 14 Spielen. In Österreich wurde er unlängst zum Fußballer des Jahres gewählt. (dpa/sid/kos/ars/bc)