Jörg Schmadtke lacht
  • Jörg Schmadtke ist offiziell neuer Sportdirektor beim FC Liverpool.
  • Foto: imago/Revierfoto

„Dachte, jemand will sich Spaß erlauben“: Schmadtke hielt Liverpool-Angebot für Fake

Dass er als Fußball-„Rentner“ wirklich auf der Liste des großen FC Liverpool stehen soll, konnte Jörg Schmadtke zunächst kaum glauben. „Ich dachte, da würde sich jemand einen Spaß mit mir erlauben“, berichtete der 59-Jährige in der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ mit einem Lächeln: „Dann habe ich allerdings schnell verstanden, dass es Realität ist.“

Und die führt ihn bereits am Donnerstag in eine entscheidende Rolle beim englischen Fußball-Traditionsklub: Mit Jürgen Klopp soll Schmadtke als neuer Sportdirektor die Reds wieder zu einem europäischen Spitzenteam formen. Nach dem Verpassen der Champions League steht ein großer Umbruch bevor. Erstmals seit sieben Jahren hat der LFC nicht die Königsklasse erreicht.

Schmadtke bei Liverpool zunächst bis Ende der Transfers

„Wir haben vereinbart, dass ich erst einmal bis Ende der Transferzeit als Sportdirektor arbeite, danach setzen wir uns zusammen und schauen, wie es weitergeht“, sagte der langjährige Bundesliga-Manager, der zum 1. Juni offiziell die Nachfolge von Julian Ward antritt: „Natürlich war Jürgen Klopp auch ein wichtiger Baustein, schließlich hat er sportlich das Sagen.“

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Eigentlich hatte Schmadtke ganz andere Pläne, nachdem er im Januar seinen Posten als Geschäftsführer des VfL Wolfsburg nach fast fünf Jahren aufgegeben und sich ins Privatleben zurückzogen hatte. Die Welt wollte er bereisen, sagte er der Süddeutschen Zeitung, seine Ehefrau Anna werde „ab jetzt die Planungen übernehmen, und das hat sie sich verdient“. Nun aber folgt die Station Liverpool – und darüber ist Schmadtke „sehr froh“, wie er betonte.

Beim LFC genießt Schmadtke einen hervorragenden Ruf. Er bringe „eine Fülle von Wissen und Erfahrung“ mit, sagte Mike Gordon, Präsident der Fenway Sports Group, die den Klub besitzt: „Jörg wird mit unserer Fußballabteilung zusammenarbeiten, um Jürgen Klopp weiterhin zu unterstützen, im Einklang mit unserem kontinuierlichen Bestreben, den Verein in allen Bereichen weiterzuentwickeln.“

Liverpool-Trainer Klopp schwärmt von Schmadtke

Klopp schwärmte bereits vor einigen Tagen, als die Gerüchte aufgekommen waren. Schmadtke sei ein „guter, cleverer Typ“ und „sehr gut in dem, was er in Deutschland gemacht hat, sehr erfolgreich“, sagte der Coach, der dem früheren Torhüter eine „gute Persönlichkeit“ und einen „guten Humor“ bescheinigte.

„Wir kennen uns schon lange – ich ihn länger als er mich, weil er ein viel besserer Spieler war“, sagte Klopp und erinnerte schmunzelnd daran, dass er seine Trainerkarriere in Mainz im selben Jahr begonnen hatte wie Schmadtke seine Laufbahn als Sportdirektor, 2001 bei Alemannia Aachen.

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Als Gegenspieler standen sie einmal gemeinsam auf dem Platz. Am 26. Juli 1992 gewann Klopp mit Mainz bei Schmadtkes Fortuna Düsseldorf mit 2:1, 4200 Zuschauer waren bei diesem Zweitligaspiel vor mehr als 30 Jahren im Stadion. Jetzt werden deutlich mehr Menschen gebannt beobachten, was die beiden gemeinsam in Liverpool auf die Beine stellen. (sid/ds)

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