Flach, Schütt, Jessen: St. Paulis nächste Generation darf sich zeigen
Ein jeder Kicker muss auf seinem Karriereweg ein paar Mal gegen Mauern laufen, um diese am Ende zum Einsturz zu bringen und wieder einen Schritt weiter zu sein. Im Idealfall passiert so etwas auch mal binnen eines Spiels, so wie es Leon Flach am Mittwoch in Bremen bewerkstelligt hat.
„Ich ärgere mich richtig über das Gegentor“, gestand Timo Schultz bei seiner Analyse der zweiten Hälfte beim 1:4 (0:3) gegen Werder, „sonst hätten wir die zweite Halbzeit gewonnen. Das hätte sich die Mannschaft auch verdient gehabt.“
Nun war dem Treffer kurz vor Schluss (Chong, 87.) ein ungenaues Zuspiel des kurz zuvor eingewechselten Felix Jessen vorausgegangen, aber das wollte Schultz dem gerade einmal 17 Jahre jungen Talent aus der U19 weiß Gott nicht ankreiden.
St. Pauli-Trainer Timo Schultz stärkt seine junge Garde
„Es ging hier nicht darum, wer welchen Fehlpass gespielt oder sich blöd im Zweikampf verhalten hat“, sagte er auch mit Blick auf Jungs wie Maximilian Schütt (18) oder eben Leon Flach. „Die Jungs haben sich das verdient, dafür sind solche Spiele auch da, dass man Fehler macht, dass man Erfahrung sammelt. Das gehört dazu.“
St. Paulis Leon Flach gegen Gebre Selassie und Chong
Und Flach sammelte reichlich Erfahrung in der ersten Hälfte. Der 19-Jährige hatte es auf der linken Bahn mit dem 54-fachen tschechischen Nationalspieler Teodor Gebre Selassie und dem niederländischen U21-Auswahlakteur Tahith Chong, bei Manchester United ausgebildet, zu tun und zahlte – oh Wunder – einiges an Lehrgeld.
Nach dem Wechsel spielte St. Paulis Flach bärenstark
„Man muss auch sagen, dass er da noch häufig in Unterzahl war auf dem Flügel. Das ist natürlich kaum zu lösen“, erhielt Flach Zuspruch von seinem Coach, der nach dem Seitenwechsel einen ganz anderen gebürtigen Texaner zu sehen bekam. „In der zweiten Halbzeit hat er fast jeden Zweikampf gewonnen, sogar noch ein paar Angriffe mit initiiert“, lobte Schultz.