Josha Vagnoman hält sich beim Jubel zurück
  • Nach seinem Tor zum 2:0 hob Josha Vagnoman entschuldigend die Hände.
  • Foto: imago/Pressefoto Baumann

Ex-HSVer Vagnoman sorgt für Schmerz bei den Rothosen – und glaubt nicht an Comeback

Ausgerechnet“, ein im Fußball viel zu inflationär genutzter Begriff und doch an Abenden wie diesem so treffend. Beim 0:3 vom HSV im Relegations-Hinspiel beim VfB Stuttgart versetzte einer den Hamburgern den vorentscheidenden Stich, der noch in der letzten Sommervorbereitung einer von ihnen war. Josha Vagnoman, beim HSV in zwölf Jahren vom Nachwuchskicker zum Profi gereift, stürzte seine alte Liebe ins Tal der Tränen.

Dass er nicht jubelte, lag in der Natur der Sache. Zu groß noch die Verbundenheit in die alte Heimat, zu eng noch der Draht zu den ehemaligen Kollegen. In der 51. Minute hielt Vagnoman seinen Schlappen in eine Flanke von Enzo Millot, in dieser Sekunde dürfte im Kopf des 22-Jährigen eine Menge passiert sein. „Dass ich nicht so stark jubele, war mir von Anfang an klar“, versuchte Vagnoman nach dem Spiel das Geschehene zu erklären.

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Sein Tor, das dem VfB die Tür zum Klassenerhalt sperrangelweit öffnete, war für den gebürtigen Hamburger die Krönung einer turbulenten Saison. Nach seinem Kaugummi-Transfer zum VfB im Sommer fand der Rechtsverteidiger in Bad Cannstatt zunächst nicht so richtig in die Spur, Verletzungen bremsten den U21-Europameister von 2021 aus.

Mit einer starken Rückrunde spielte sich Vagnoman nicht nur in Stuttgart fest, sondern auch auf das Radar von Bundestrainer Hansi Flick. Gegen Belgien (2:3) debütierte das HSV-Eigengewächs in der A-Nationalmannschaft.

Vagnoman feierte im März DFB-Debüt

Um in jener weiterhin Thema zu sein, wäre ein Klassenerhalt mit dem VfB sicher förderlich. Vagnoman trug nun seinen Teil dazu bei, dass die Nummer ein ganzes Stück realistischer wurde. Auch wenn der Poppenbüttler sagte: „Durch sind wir mit dem 3:0 auf keinen Fall. Wir haben jetzt die erste Halbzeit gewonnen. Die zweite gilt es jetzt am Montag zu bestreiten.“

Dann in seinem Wohnzimmer, dem Volksparkstadion. Jenem Stadion, wo er die ersten Schritte als Profi sammelte. „Ich persönlich weiß selber, wie es in Hamburg ist, dort zu spielen mit den Fans im Rücken. Das gibt auch noch mal Energie für die Hamburger Mannschaft, deshalb müssen wir auch noch mal alles reinwerfen und dürfen niemals locker lassen.“

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An ein Scheitern glaubt Vagnoman nicht. Was denn noch schiefgehen könne, wurde Vagnoman bei Sky gefragt. Der Stuttgarter stockte plötzlich, rang um eine Antwort. „Schiefgehen?“, fragte er zurück. „Gute Frage. Das weiß ich nicht.“

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