In Hamburg geklaut: Bande soll viele Autos nach Polen verkauft haben
Sie sollen Autos im Hamburger Stadtgebiet geklaut und nach Polen gebracht haben. Jetzt stehen zwei mutmaßliche Mitglieder einer Autoknacker-Bande vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden 36 und 37 Jahre alten Männer gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Diebstahl sowie Bandendiebstahl vor.
Gemeinsam mit weiteren Tätern sollen sie geparkte Autos aufgebrochen haben. Die elektronischen Sicherungen der Fahrzeuge sollen sie mittels Funkstreckenverlängerung oder eines speziellen Diagnosegerätes überwunden haben.
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Zwischen Februar 2021 und November 2022 sollen die beiden auf diese Weise 13 Wagen gestohlen haben. Unter anderem klauten sie laut Anklage in Billstedt in der Straße Wildentenstieg einen Ford Edge im Wert von rund 25.000 Euro. In Altona war es ein an der Kirchenstraße geparkter Honda CR-V und im Wandsbeker Schützenhof ein Mazda CX-5 im Wert von 23.000 Euro.
Autos in Hamburg geklaut und in Polen verkauft: Mutmaßliche Autoknacker vor Gericht
Die geklauten Wagen sollen sie dann in Polen gewinnbringend verkauft haben. Ab Montag wird ihnen der Prozess vor dem Hamburger Landgericht gemacht.
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Autodiebstähle haben im vergangenen Jahr in Hamburg stark zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 zehn Prozent mehr Fahrzeuge von Kriminellen entwendet worden als zuvor, der Schaden geht laut Polizei in die Millionen. Im Bezirk Mitte beispielsweise sind bis auf Steinwerder und der Insel Neuwerk in allen Stadtteilen Fahrzeuge entwendet worden, teils mit Zunahmen von 20 Prozent. Die Aufklärungsquote aller Taten in Hamburg lag immer unter zehn Prozent.
Gestohlene Fahrzeuge werden zwar im europäischen Fahndungssystem gemeldet. Sind die Autos aber über die Grenze gebracht worden, werden sie in der Regel von professionellen Gauner-Banden ausgeschlachtet oder mit gefälschten Papieren und kleinen technischen Modifikationen weiterverkauft. Ein Markt mit hohen Gewinnmargen. Ein BKA-Beamter: „Kein einfaches Feld zum Ermitteln.“