Gefährliche Mutproben: Immer mehr Unfälle an Bahnanlagen
Das Gleis-Drama um die 18-jährigen Zwillingsschwestern am S-Bahnhof Allermöhe sorgte im Januar für Entsetzen in Hamburg. Auch in Niedersachsen starb vor drei Wochen eine 21-Jährige bei einer Mutprobe an den Gleisen. Die Bundespolizei hat nun Zahlen veröffentlicht, wonach sich die Unfälle an Bahnanlagen in Niedersachsen binnen eines Jahres fast verdoppelt haben.
Im vergangenen Jahr hat es in Niedersachsen laut Bundespolizei 332 Unfälle auf freien Strecken, Brücken und in Tunnelbereichen gegeben. 2021 waren es noch 168 Vorfälle. Besonders viele Dramen spielten sich im Großraum Hannover ab. Allein dort gab es 225 Vorfälle.
Bundespolizei: Gefahr durch Leichtsinn und Mutproben
Wie die Bundespolizei mitteilte, ist der starke Anstieg auch auf das gefährliche Verhalten von jungen Menschen zurückzuführen, die sich immer öfter zu waghalsigen und leichtsinnigen Aktionen hinreißen ließen. Dazu zählten „das Fertigen von Selfies oder Fotos, Leichtsinn sowie Mutproben“, hieß es in einer Pressemitteilung. Meistens würden diese Aktionen tödlich oder mit schwersten Verletzungen enden.
Auch der Tod der 21-Jährigen, die am Bahnhof Hoheneggelsen (Landkreis Hildesheim) auf einen Strommast geklettert war, wo sie einen schweren Stromschlag erlitt, wird mit diesem Hintergrund in Zusammenhang gebracht. Im April wiederum war ein 13-Jähriger in Langenhagen (Region Hannover) verletzt worden, nachdem er auf einen Güterwaggon geklettert und zu nah an die Oberleitung gekommen war.
Neue Kampagne „Achtung Bahnstrom!“
Die Bundespolizei warnt eindringlich vor solchen Mutproben. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn wurde nun eine Kampagne auf den Weg gebracht, die den Titel „Achtung Bahnstrom! 15.000 Volt sind tödlich! Sucht euch was anderes!“ trägt.
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Darin erzählt eine junge Frau namens Vanessa von ihrem Mutproben-Drama, das sie nur wie durch ein Wunder überlebte. „Meine Message ist, dass die Gleise und Waggons tabu sind. Man sollte sich was anderes suchen. Sucht euch etwas anderes!“