• Ist seit 40 Jahren praktizierende Buddhistin: Sängerin Tina Turner.
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Tina Turner über ihre schwersten Stunden: „So überlebte ich Schlaganfall und Krebs“

München/Zürich –

Tina Turner machte sich als energiegeladene Rockröhre, die im Leder-Mini jahrzehntelang über die Bühne fegte, zur Pop-Ikone. Doch der mittlerweile 80-jährige Superstar hat auch eine stille Seite: Turner ist seit über 40 Jahren praktizierende Buddhistin. In ihrer neuen Biografie lässt sie die Welt daran teilhaben und beschreibt, wie ihre spirituelle Praxis sie durch ihre dunkelsten Stunden trug. Denn die Sängerin erkrankte in den letzten zehn Jahren mehrmals schwer: Erst erlitt sie einem Schlaganfall, dann hatte sie Krebs und später Nierenversagen.

„Ich habe meine innere Löwin beschworen und gebrüllt. Ich habe gebrüllt und gebrüllt, wieder und wieder, bis ich alle gesundheitlichen Probleme überwunden hatte, so wie jede andere Herausforderung zuvor“, beschreibt die 80-jährige in ihrem Buch „Happiness” das Chanten, also das wiederholte Sprechen, des buddhistischen Mantras „Nam-Myoho-Renge-Kyo”.

Tina Turner hatte einen Schlaganfall, Krebs und Nierenversagen

Dies besagt, dass jeder Mensch von Natur aus die Fähigkeit besitzt, Probleme des Lebens zu überwinden und jegliches Leiden in etwas Positives zu verwandeln. So habe sie das Mantra vor allem bei den aufreibenden und kräftezerrenden Krankenhausaufenthalten und Operationen begleitet, schreibt Turner. 

„Während ich in den vergangenen zehn Jahren mit so vielen gesundheitlichen Problemen konfrontiert war – zuerst der Schlaganfall, dann Darmkrebs, Nierenversagen und mehr -, hat sich der unschätzbare Wert meiner langen spirituellen Praxis erwiesen“, beschreibt die Sängerin in ihrem Buch ihren Leidensweg.

Erwin Bach spendete Tina Turner eine Niere

2018 hatte sie bereits in ihrem ersten Buch „My Love Story: Die Autobiografie“ geschrieben, dass sie kurz nach der Hochzeit mit ihrem langjährigen Partner Erwin Bach (64) im Jahr 2013 einen Schlaganfall erlitten hatte. Nur wenige Jahre später der nächste Schock: Darmkrebs! Später kam zudem noch Nierenversagen hinzu.

Ihr Mann, mit dem sie in der Schweiz lebt, spendete ihr 2017 eine Niere.  Aber, so Turner: „Keines dieser Probleme hat mich erschüttert, zumindest nicht lange. Ich habe meine ganze Widerstandskraft aufgeboten. Und ich weiß, dass meine Fähigkeit, den Heilungsprozess gut zu durchlaufen, ebenfalls durch meine Praxis entstanden ist.“

Und dass Turner nicht nur Krankheiten voller Kraft die Stirn bieten kann, zeigt auch ein Blick in ihr bewegtes Leben. In erster Ehe war sie mit dem Musiker Ike Turner verheiratet, der sie jahrelang sexuell missbrauchte – und fast in den Selbstmord trieb. Auch ihre Karriere hatte Startschwierigkeiten: Erst 1984 – mit 45 Jahren – gelang ihr endlich der Durchbruch als Solo-Künstlerin. Im letzten Jahr ereilte die Pop-Ikone dann wohl der schwerste Schicksalsschlag: Ihr Sohn Craig nahm sich das Leben.

Tina Turner: Man muss im Leben aus seiner Komfortzone treten

Doch Turner kämpfte sich immer wieder zurück ins Leben, gab nicht auf. Ihren Fans auf der ganzen Welt will sie nun mit ihrem zweiten Buch auch etwas mitgeben von ihrer eigenen Rezeptur fürs Glück. Für sie habe dies vor allem auch etwas mit dem Heraustreten aus der eigenen Komfortzone und einer offenen Einstellung dem Leben gegenüber zu tun.

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So schildert Turner, dass es die langjährige, glückliche Beziehung mit ihrem Ehemann Erwin nicht gegeben hätte, wenn sie nur  auf die „negativen Stimmen in ihrem Kopf” gehört hätte, die ihr sagten, dass sie nicht an Romantik denken sollte, weil so etwas nicht gut ausgehe. Weise Worte einer Frau, die nicht nur das Singen, sondern vor allem auch das Leben beherrscht wie keine andere. (alp)

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