Hecking-Nachfolger: Offiziell: Daniel Thioune ist neuer HSV-Trainer

• Trainer Dieter Hecking und Stürmer Daniel Thioune 2004 beim VfB Lübeck

  Foto: Witters

  

Die Suche des HSV nach dem Nachfolger von Trainer Dieter Hecking ist abgeschlossen: Daniel Thioune (45) hat den VfL Osnabrück verlassen und ist neuer Coach in Hamburg. Das bestätigten beide Vereine am Montag offiziell. Zuerst hatten „Bild“ und der „kicker“ darüber berichtet.

Thioune hatte seinen aktuellen Arbeitgeber Osnabrück (Vertrag lief bis 2021) darüber informiert, dass er zum HSV wechseln wird. Schon am heutigen Montagnachmittag wird der neue Trainer in Hamburg vorgestellt. Laut „Bild“ besitzt Thioune eine Ausstiegsklausel in Höhe von 300.000 Euro in seinem Vertrag. Die Klausel wurde vom HSV bestätigt, nicht aber die Höhe.

Auch mit dem FC St. Pauli hatte Thioune nach MOPO-Informationen gesprochen. Beim HSV erhält er einen Vertrag bis 2022.

Daniel Thioune ist neuer HSV-Trainer! Das sagt er zu seiner Entscheidung

Auf der Homepage des VfL ließ Thioune verlauten: „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, als Trainer nach dem Maximum zu streben. Auch wenn ich mich in Osnabrück und beim VfL sehr wohl gefühlt und mir die Entscheidung den Verein zu verlassen nicht leicht gemacht habe, möchte ich nun die Herausforderung beim Hamburger SV annehmen und freue mich darauf.“

HSV-Trainer Daniel Thioune: „Davon zu reden, bringt uns den Zielen nicht näher“

Gegenüber hsv.de sagte Thioune: „Für mich ist die Aufgabe beim HSV eine große Herausforderung, die ich mit viel Fleiß, Teamwork und Herz angehen möchte. Dass der HSV zurück in die Bundesliga möchte, weiß jeder. Aber davon zu reden, bringt uns den Zielen nicht näher. Ich werde vom ersten Tag an mit meinem Team hart daran arbeiten, dass sich alle Spieler weiterentwickeln und wir erfolgreich Fußball spielen.“

Jonas Boldt: Darum holt der HSV Trainer Danile Thioune

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt sagte zu der Entscheidung für Thioune: „Wir wollen einzelne Spieler und damit unser Team als Ganzes entwickeln. Wir haben mit Daniel Thioune einen Trainer geholt, der in Osnabrück mit überschaubaren Mitteln eine Mannschaft stetig weiter entwickelt hat. Er passt zu unserer den etwas veränderten Möglichkeiten angepassten Ausrichtung. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und haben von der ersten Kontaktaufnahme an gespürt, dass Daniel für diese Herausforderung brennt.“

Boldt weiter zu den Saisonzielen des HSV: Wir sind uns der Corona- und Liga-bedingten neuen Situation bewusst und werden das nicht bejammern, sondern annehmen. Für uns geht es nun darum, unsere aktuellen Herausforderungen zu meistern und mit den vorhandenen Möglichkeiten ein Team zusammenzustellen. Daran arbeiten wir mit vollem Einsatz.“

Bericht: HSV zahlt 300.000 Euro für Daniel Thioune an den VfL Osnabrück

Daniel Thioune, der Sohn einer Deutschen und eines Senegalesen wurde 1974 in Georgsmarienhütte bei Osnabrück geboren. 1996 kam der Stürmer  zum VfL Osnabrück, mit dem er Torschützenkönig in der Regionalliga Nord 1998/99 wurde und 2000 in die 2. Bundesliga aufstieg.

2002 wechselte er zum damaligen Zweitligisten VfB Lübeck und spielte dort unter Trainer Dieter Hecking, dem er jetzt in Hamburg nachfolgt. „Daniel macht einen sehr, sehr guten Job in Osnabrück. Er ist ein Trainer, der auf sich aufmerksam macht“, hatte Hecking vor dem ersten Spiel der beiden Teams im November 2019 über seinen ehemaligen Schützling gesagt.

HSV-Trainer Daniel Thioune führte den VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga

2010 beendete Thioune bei Rot Weiss Ahlen seine Profikarriere. Anschließend wurde er Co-Trainer in Ahlen. Zur Saison 2013/14 kehrte Thioune zum VfL Osnabrück zurück, wo er zunächst für zwei Jahre die U17 und danach für zwei weitere Jahre als Nachwuchskoordinator die U19 coachte.

Am 5. Oktober 2017 übernahm Thioune die Profis des VfL und führte das Team im Vorjahr aus der 3. Liga in Liga zwei.

Auch Osnabrücks Co-Trainer Merlin Polzin kommt zum HSV

In der abgelaufenen Saison gelang Thioune mit dem VfL souverän der Klassenerhalt (Platz 13). Gegen den HSV holte Osnabrück vier Punkte (2:1/1:1), auch damit ließ Thioune aufhorchen.

Nach MOPO-Informationen kommt Osnabrücks Co-Trainer Merlin Polzin (29), ein gebürtiger Hamburger, mit zum HSV. Dies wurde mittlerweile ebenfalls bestätigt.