Ansgar Brinkmann schimpft
  • Ansgar Brinkmann spielte von 2001 bis 2003 für Arminia Bielefeld. Wie sich der Klub aktuell entwickelt, findet Brinkmann gar nicht gut.
  • Foto: IMAGO / Contrast

„Tradition mit Füßen getreten“: Bielefeld-Ikone rechnet knallhart mit dem Verein ab

Angesichts des drohenden Absturzes des Zweitligisten Arminia Bielefeld in die 3. Liga erhebt Vereins-Ikone Ansgar Brinkmann schwere Vorwürfe. Vor dem Relegations-Rückspiel der Ostwestfalen am Dienstag (20.45 Uhr/SAT.1 und Sky) gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden (Hinspiel: 0:4) macht der Ex-Profi im Interview mit dem Onlineportal „ran.de“ besonders den im vergangenen März zurückgetretenen Sportgeschäftsführer Samir Arabi und die Kontrollgremien für den Niedergang des Klubs verantwortlich.

„Man hat die Arminia über die letzten Jahre finanziell gut aufgestellt. Das war sehr gut. Aber der sportliche Erfolg bleibt nun mal aus, und dazu hat Samir Arabi wesentlich beigetragen“, meinte Brinkmann und legte nach: „Er hat die Tradition dieses Vereins mit Füßen getreten und nur sein eigenes Ding gemacht.“

Chance zum Klassenerhalt besteht nur noch theoretisch

Der 53-Jährige monierte allerdings auch nachdrücklich die mangelnde Kontrolle durch die zuständigen Vereinsorgane. „Die da oben im Aufsichtsrat haben sich das zwölf Jahre lang angeguckt und alles abgenickt. Sie hatten zu wenig sportliche Kompetenz, um Dinge zu hinterfragen, zu forcieren und zu verbessern. Aber das ist Arminia Bielefeld, das ist öffentliches Interesse seit über 100 Jahren, da kann man eben nicht machen, was man will. Aber das hat scheinbar der ein oder andere nicht so verstanden“, schimpfte Brinkmann.

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Bielefeld hat gegen Wiesbaden nach der Hinspiel-Blamage kaum mehr als theoretische Chancen. Die Arminia würde als erst zweiter Klub seit Einführung der eingleisigen 3. Liga binnen zwölf Monaten im freien Fall von der Bundesliga in die Drittklassigkeit durchgereicht. Zuvor war das nur 2016 Bielefelds Nachbar SC Paderborn widerfahren.

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Außer Fehler der Vereinsführung hält Brinkmann jedoch auch Einstellungsmängel bei den Spielern nach dem vorangegangenen 0:4 im Liga-Finale beim 1. FC Magdeburg für eine Ursache für das Relegations-Debakel. „Du kannst“, sagte der frühere Mittelfeldspieler, „nach Magdeburg nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen und sagen, da kommt ja nur Wiesbaden. Dann hab ich im Profifußball nichts verstanden. Wenn man sich den Etat und die Qualität in der Mannschaft anschaut, dann verstehe ich es nicht. Der SV Meppen hat vor kurzem Wiesbaden geschlagen, Meppen steigt jetzt aus der 3. Liga ab.“

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