Kein Dreier, aber Top-Team-Serie hält: Niemand siegt am Millerntor
Es war das erwartet harte Stück Arbeit, am Ende gab es immerhin einen Zähler zur Belohnung: Der FC St. Pauli nötigte dem Tabellenvierten 1. FC Heidenheim ein torloses Remis ab und zeigte sich vom 0:4 in Darmstadt gut erholt. „Insgesamt glaube ich, dass wir mit dem Unentschieden leben können“, bilanzierte Trainer Jos Luhukay und betonte: „Wir haben wieder gegen eine Top-Vier-Mannschaft nicht verloren.“ Niemand siegt am Millerntor – und das war letztlich verdient.
Alles neu macht der Mai, vor allem beim FC St. Pauli. Im Vergleich zum Darmstadt-Debakel brachte Luhukay in Henk Veerman, Luca Zander, Johannes Flum und Luis Coordes vier Neue für Leo Östigard (gesperrt), Viktor Gyökeres, Boris Tashchy und Rico Benatelli. Zudem ließ er ein 3-1-4-2-System spielen, bot Flum als einzigen Sechser auf, beorderte Miyaichi neben Veerman in die Spitze.
St. Pauli anfangs mit Problemen, aber der ersten Chance
Ein bisschen zu viel der Änderungen zu Beginn, der klar den Gästen gehörte. Kleindienst köpfte schon nach 43 Sekunden aus wenigen Metern drüber. St. Pauli kam in den ersten Minuten kaum aus der eigenen Hälfte, hatte aber die erste dicke Möglichkeit: Miyaichi war über die rechte Bahn durchgebrochen, legte zurück auf Waldemar Sobota, der drüber zielte (10.).
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Die Gäste blieben das deutlich reifere Team und hätten in Führung gehen müssen. Nach einem Tackling von Flum an Dorsch im Strafraum zeigte Schiri Koslowski (Berlin) auf den Punkt, eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Leipertz lief an – und schob die Murmel kläglich am Tor vorbei (27.). „Da haben wir natürlich Glück“, so Sobota.
St. Pauli kommt gegen den Vierten besser in Spiel
Bis zur Pause tat sich wenig, aus eben jener kamen die Hausherren mit deutlich breiterer Brust, aber ohne die entscheidende Konsequenz im letzten Drittel. Stattdessen musste Robin Himmelmann bei Kleindiensts tückischem Schuss erstmals voll eingreifen (57.).
St. Pauli war jetzt auf Augenhöhe, hatte mehr Spielanteile, einzig Torgefahr blieb rar. Auch von Heidenheim kam nicht mehr viel.
Lawrence ärgert sich über seinen Pfosten-Kopfball
Dennoch: Viel fehlte nicht, und es hätte einen Lucky Punch gegeben. Zunächst war es Himmelmann, der mit einer absoluten Glanztat einen Kopfball von Föhrenbach aus drei Metern parierte (88.). Und dann hätte James Lawrence zum Helden werden können, doch der starke Waliser schädelte das Spielgerät Zentimeter am Ziel vorbei (90.). „In neun von zehn Fällen ist der drin“, ärgerte sich Lawrence.
St. Paulis Sobota: „Müssen damit leben”
Unterm Strich war das Remis wieder ein Schritt nach vorn. „Mit ein bisschen Glück“, fand Zander, „können wir das auch gewinnen.“ Und Sobota meinte: „Wir wollten eine Reaktion zeigen. Das ist uns, glaube ich, gelungen. Mit dem Punkt müssen und können wir leben.“
Zumindest hielt mit diesem Ergebnis St. Paulis starke Heimbilanz gegen die Top-Vier-Teams der Liga: Gegen den HSV und Bielefeld gab’s am Millerntor Siege, gegen Bielefeld und nun Heidenheim immerhin zwei Remis.