Aus der Traum: Zverev im Halbfinale von Paris chancenlos
Am Ende wurde es eine deutliche Nummer – zu deutlich für den Geschmack von Alexander Zverev. Der Hamburger blieb im Halbfinale der French Open gegen Casper Ruud letztlich chancenlos, verlor nach 2:04 Stunden. 3:6, 4:6, 0:6.
Er hatte sich so viel vorgenommen. An dem Ort, in der Runde, wo ihm vor zwölf Monaten gegen Rafael Nadal sieben Bänder im rechten Fuß gerissen waren, wollte sich Zverev den Traum vom ersten Grand-Slam-Titel erfüllen. Nach starken Auftritten in den Spielen gegen Tomás Martín Etcheverry und Grigor Dimitrov schien das Märchen Form anzunehmen – bis zum gestrigen Abend, als das Happy End platzte.
Zverev scheidet bei French Open aus
Zverev fand gegen Ruud, der nun zum zweiten Mal in Folge im Finale von Paris steht, schwach ins Spiel, kassierte zwei frühe Breaks. Das Problem: Immer wenn Ruud mal etwas anbot, blieb Zverev praktisch wirkungslos. Nur eine von neun Breakchancen vermochte der 26-Jährige zu nutzen. Zu wenig, um dem stabilen Norweger gefährlich zu werden.
Das Comeback im dritten Satz blieb aus, im Gegenteil, Zverev kassierte einen „Bagel“, verlor den Satz 0:6. Ruud nutzte seinen zweiten Matchball. Aus der große Traum von Zverev, der mit ein paar Stunden Abstand nach einem guten Turnier dennoch keinen Grund hat, sich zu grämen. „Er ist zurück auf der Bühne, die er vor einem Jahr hier verlassen hat“, resümierte Boris Becker, attestierte Zverev trotz des gebrauchten Abends „Weltklasse“. Wer den ehrgeizigen Hamburger verfolgt, weiß, dass ihn das an diesem Abend nicht getröstet hat.
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Ruud, der wie Zverev Ende Juli am Hamburger Rothenbaum aufschlägt, bekommt es im Finale am Sonntag mit Novak Djokovic zu tun. Der Serbe setzte sich mit 6:3 5:7, 6:1, 6:1 gegen Carlos Alcaraz durch. Den Weltranglistenersten aus Spanien plagten dabei ab dem dritten Satz starke Krämpfe in Hand und Wade, die ihn enorm ausbremsten. „Respekt für ihn, ich hoffe, er ist bald wieder fit“, sagte Djokovic über den 20-Jährigen. Mit einem Sieg am Sonntag kann der „Djoker“ mit dem dann 23. Titel der alleinige Grand-Slam-Rekordhalter werden.