Keller-Krimi in Braunschweig: St. Paulis großes Plus: Wenn sie laufen, wird’s laufen
Es gibt sicher Schöneres, als am zehnten Spieltag einer Saison schon eine Partie vor der Brust zu haben, die für den Sprung raus aus dem Tabellenkeller existenziell wichtig sein kann.
Aber am Ende hat sich der FC St. Pauli vor dem heutigen Duell bei Eintracht Braunschweig selbst in diese Situation manövriert. Das Gute ist: Es scheint einen Weg raus zu geben. Mehrere sogar, viele Wege, auf denen man den Gegner abhängen kann. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Krasses Plus für St. Pauli gegenüber Braunschweig
Nein, wir sind nicht bei der Leichtathletik, ist schon klar. Ebenso unstrittig ist, dass Spielstatistiken nicht immer die Wahrheit widerspiegeln. Wenn sie aber konstant über einen längeren Zeitraum immer wieder die identische Botschaft wiederholen, dann kommt man nicht umhin, dem eine gewisse Aussagekraft zuzuordnen. In diesem Fall reden wir von den Laufleistungen beider Mannschaften. Denn die Differenzen sind krass.
Am zweiten Spieltag fast 19 km mehr St. Pauli-Laufleistung
In der Spitze sind es nicht weniger als knapp 19 Kilometer. Am zweiten Spieltag riss der FC St. Pauli beim 4:2 gegen Heidenheim 124,63 Kilometer ab, Braunschweig kam beim 0:0 gegen Kiel auf lediglich 105,84 Kilometer. Ein Ausreißer nach oben, ja, aber trotzdem repräsentativ.
Braunschweig läuft im Schnitt über acht Kilometer weniger
Denn über alle neun bisherigen Partien gerechnet kommen die Hamburger als viertbeste der Liga (hinter Heidenheim/120,01 km, Osnabrück/117,32 km und HSV/117,18 km) auf einen Schnitt von 117,07 km, die Löwen hingegen sind die fußlahmsten des Unterhauses. Mit Abstand. 108,82 km sind noch 1,5 Kilometer weniger als der Vorletzte aus Sandhausen.
St. Pauli auch bei Sprints und intensiven Läufen klar besser
Und gemeint ist hierbei nicht entspanntes Joggen. Braunschweig liegt in der Sprint-Statistik mit rund 1800 Sprints ebenfalls am Tabellenende, St. Pauli hat knapp 300 mehr angehäuft. Und auch im Bereich intensive Läufe sind die Braun-Weißen (knapp 6900) deutlich besser aufgestellt als der Aufsteiger (knapp 6000).
Klingt alles eindeutig.
Das Könnte Sie auch interessieren:So schafft St. Pauli in Braunschweig die Wende
Kleiner Haken ist, dass auch heute wieder ein Ball zum Spiel gehören wird, der nicht ins eigene Tor, wohl aber in das des Gegners soll. Das ist mit reiner Rennerei natürlich nicht zu bewerkstelligen. Aber St. Pauli kann mit seiner intensiven Spielweise Dinge forcieren, den Gegner ermatten, sich selbst in eine überlegene Position bringen und so über viele, sehr viele Wege den Pfad finden, der raus führt aus dem muffigen Tabellenkeller.