Viele fühlen sich total gestresst im Job – Studie liefert Grund
Was für ein Stress schon wieder bei der Arbeit! Und wer ist schuld? Die da oben! Tatsächlich fühlen sich laut einer neuen Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup 42 Prozent der deutschen Beschäftigten gestresst. Und das liegt meist an den Führungskräften.
Für den Bericht „State of the Global Workplace 2023“ wurden mehr als 120.000 Arbeitnehmende in 145 Ländern zum Beispiel zu den Themen Arbeitsmarkt, emotionale Mitarbeiterbindung, Stress und Wut im Job befragt. Durchschnittlich fühlen sich weltweit 44 Prozent der Arbeitnehmenden gestresst, in Deutschland sind es ein paar weniger, nämlich 42 Prozent.
Wobei: In Europa liegt der Durchschnitt darunter, nämlich bei 39 Prozent. Und: Vergangenes Jahr waren hierzulande auch zwei Prozent weniger gestresst als heute. Dabei beurteilen die meisten die Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt als gut. Woher kommt also der Stress?
Stress am Arbeitsplatz liegt oft an schlechter Führung
„Hier macht vor allem die Qualität der erlebten Führung den Unterschied. Beschäftigte, die von guter Führung berichten, fühlen sich weniger gestresst und mehr gebunden als Beschäftigte, deren emotionale Bedürfnisse am Arbeitsplatz übersehen oder ignoriert werden“, sagt Gallup-Forschungsleiter Marco Nink zum „Spiegel“. Die „hohe emotionale Bindung“ sei in Deutschland so niedrig wie seit 2012 nicht mehr. Heißt: Die Menschen identifizieren sich nicht mit ihrem Unternehmen.
Das könnte Sie auch interessieren: Studie: Welche Großstädter am glücklichsten sind – und welche nicht
Und das liegt daran, dass den Menschen etwas fehlt im Job-Alltag, und zwar egal ob im Büro oder Homeoffice: „Lob und Anerkennung für gute Arbeit, Sichtbarkeit und Ansprechbarkeit von Führungskräften, offener Austausch, respektvoller Umgang, fachliche und persönliche Weiterentwicklung“, zählt Experte Nink auf. Fast jeder halte sich selbst für eine gute Führungskraft. Aber, so Nink: „Viele Beschäftigte sagen uns, dass sie schon wegen des Chefs gekündigt haben.“