• Trainer Timo Schultz mit dem enttäuschten Rodrigo Zalazar
  • Foto: imago images/Claus Bergmann

Krise bei St. Pauli: Schultz kennt die Auffassung der Bosse

Drei Niederlagen in Serie, null Punkte bei 0:6 Toren im November, erst sieben Zähler, Platz 17. Eine Situation, wie man sie auf Gedeih und Verderb hatte vermeiden wollen beim FC St. Pauli in der Phase eines Neubeginns. Die Suche nach den Ursachen führt unweigerlich auch über Trainer Timo Schultz, dessen Handschrift längst erkennbar ist, ohne dass sie bislang von Erfolg gekrönt wäre.

Niederlagen, sagte Timo Schultz nach dem 0:1 gegen Osnabrück, seien immer bitter, Abstufungen gäbe es da keine. Oder doch? „Das 0:2 von Paderborn kann ich noch uns selbst zuschreiben, weil wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr aktiv genug waren“, meinte der 43-Jährige. „Diesmal waren wir über die gesamte Zeit dominant, haben es genauso umgesetzt, wie wir es machen wollten. Aber dafür“, wusste Schultz, „können wir uns nichts kaufen, das muss man auch mal ganz klar sagen.“

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Eine schöne Spielanlage, das Herausspielen von Torchancen, stabile Leistung – „das ist alles schön und gut, aber wir müssen vorwärts kommen. Nicht nur in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sondern auch in der Tabelle und mit der Punktezahl“.

Beim FC St. Pauli fehlt immer ein Mosaikstein zum Glück

Tatsächlich fehlt den Hamburgern – die enttäuschende Darbietung gegen den KSC isoliert betrachtet – immer nur ein kleines Stück zum Glück. Mal ist es das gesamte Defensivverhalten, mal sind es individuelle Fehler, mal die Chancenverwertung. Schultz und seine Assistenten werkeln an den Defiziten, erzielen erkennbare Fortschritte wie auch gegen Osnabrück, als St. Pauli erstmals kontrolliert statt wild agierte und defensiv nahezu nichts zuließ. Aber dafür hakte es vorm gegnerischen Tor, und zudem erweist sich das Schicksal dieser Tage als gnadenlos für Braun und Weiß.

St. Pauli-Coach Timo Schultz: „Für alle keine schöne Situation“

„Wir haben halt momentan nicht das Glück gepachtet, wir müssen uns es hart erarbeiten“, sagte Schultz, der sich um seinen Job nicht sorgen muss. „Ich konzentriere mich zu 100 Prozent darauf, die Mannschaft und die Spieler besser zu machen. Damit habe ich genug zu tun, da muss ich mich nicht noch darum kümmern, was von draußen reingetragen wird“, erklärte er und fügte hinzu: „Das ist für uns alle keine schöne Situation.“

Schultz erhält Zuspruch aus der St. Pauli-Vorstandsetage

Er spreche täglich mit Sportchef Andreas Bornemann, erhalte auch von Präsident Oke Göttlich und anderen sehr viel Zuspruch. „Ich glaube, die sehen schon, dass wir gute Arbeit leisten, dass wir im Sinne des Vereins versuchen, da etwas zu entwickeln“, sagte Schultz. „Darüber freue ich mich, dass da absolute Ruhe ist, dass ich die Rückendeckung spüre. Aber ich würde das Vertrauen auch gerne mit Punkten zurückzahlen, da sind wir als Mannschaft jetzt einfach in der Bringschuld.“

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