HSV-Derbysieg beim FC St. Pauli: Das denkt Tom Mickel heute über seinen Eckfahnen-Tritt
Beim bislang letzten Derbysieg des HSV sorgte er für einen der größten Aufreger – obwohl er keine einzige Minute gespielt hatte. Tom Mickels Stunde schlug nach der Partie, dafür aber dann richtig. Wenige Minuten nach dem 4:0 am Millerntor im März 2019 nahm der Ersatzkeeper Maß, sprintete los und trat dann eine der Eckfahnen im Kung-Fu-Stil um. Eine Wiederholung ist am Sonnabend eher unwahrscheinlich, aber zumindest möglich: Mickel wird erneut im HSV-Kader stehen, so viel ist sicher.
Mickels Tritt gegen die St.Pauli-Eckfahne. Bruce Lee hätte seine helle Freude daran gehabt, würde er noch unter uns weilen. Doch für den HSV-Schlussmann hatte die Aktion damals ein durchaus ernstes Motiv.
Mickels Tritt war ein Konter auf die Aktion von Benedikt Pliquett
„Das hatte natürlich auch eine Vorgeschichte“, sagte er der MOPO später und erinnerte an Benedikt Pliquett. St.Paulis Ex-Keeper hatte die HSV-Eckfahne nach dem 1:0 der Kiezkicker im Februar 2011 ebenfalls malträtiert. „Für mich war die Aktion 2011 unangebracht“, so Mickel. „Auch unsere Fans und viele Jungs, die damals für den HSV spielten, hatten das noch im Hinterkopf. Meine Aktion hat sich dann einfach im Kurzschluss entwickelt und musste irgendwie raus.“
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HSV-Keeper Mickel: „Danach war es mir unangenehm“
Wat mutt, dat mutt. Und als es dann passiert war, erschrak sich Mickel selbst ein wenig. „Ich wollte mich mit meiner Aktion gar nicht in den Vordergrund drängen, das war mir danach sogar unangenehm“, ließ er wissen.
Und diesmal? Feuer wird Mickel erneut machen, wenn auch nur von der Ersatzbank aus. Den Platz aber hat er sicher – weil Konkurrent Julian Pollersbeck nach seinem Trainings-Comeback zuletzt einen Rückschlag erlitt und noch nicht wirklich in den Kampf um den Posten hinter Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes eingreifen konnte.
Derby gegen St. Pauli: Für Mickel eine Herzensangelegenheit
Doch ob Bank oder nicht: Für Mickel ist das Derby eine Herzensangelegenheit. Da geht man auch mal über die Grenzen hinaus. Sogar nach den 90 Minuten.