HSV gegen Hannover: Derby als Krisen-Gipfel: Darum ist 96-Boss Kind „überrascht“
Kenan Kocak hat den Saisonstart mit Hannover verpatzt.
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Am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) kommt es im Volksparkstadion zum Krisen-Derby. Der HSV empfängt Hannover 96. Während die Hamburger nach einem Traumstart zuletzt ins Straucheln geraten sind, haben die Niedersachsen auf fremden Plätzen noch nicht einen einzigen Zähler geholt. Und das, obwohl die Ambitionen im Sommer groß waren.
Tabellenplatz 14., erst drei Siege nach neun Spielen – und schon fünf Pleiten: Hannover hat den Saisonstart verpatzt. „Das hat vielfältige Gründe. Die interne Analyse läuft“, erklärt 96-Boss Martin Kind im Gespräch mit der MOPO.
Der 76-Jährige stärkt Trainer Kenan Kocak, der in Zusammenarbeit mit Sportchef Gerry Zuber den Kader im Sommer gehörig umbaute, aber den Rücken. „Wir sind insgesamt vom Weg überzeugt. Auch, wenn wir in der Umsetzung andere Ziele hatten”, berichtet der Hannoveraner Geschäftsführer.
HSV-Gegner Hannover auswärts ohne Punkt
Spätestens aber seit der 0:3-Heimpleite gegen Holstein Kiel am Sonntag aber rumort es an der Leine. Nur zwei Punkte trennen die „Roten“ vom Relegationsplatz und dem ungeliebten Rivalen aus Braunschweig.
„Wenn ich ehrlich bin, hat das schon überrascht. Wir hatten mit den Verpflichtungen im Sommer andere Ziele”, offenbart Kind, der den Aufstieg noch nicht gänzlich abgeschrieben hat: „Warten wir mal ab.“
Ein Sieg im Hamburger Volkspark wäre für die eigenen Ambitionen Balsam auf der Seele.
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Dass es beim HSV zu Saisonbeginn so gut lief, überraschte den Hörgeräte-Unternehmer nicht. „Ich habe mich für den HSV über den guten Beginn gefreut. Mit Daniel Thioune haben sie einen guten Trainer, die Mannschaft ist auch gut.”
Und trotzdem: Aus den letzten vier Spielen gab es für die Hamburger nur zwei Zähler, Fürth und Bochum sind in der Tabelle vorbeigezogen. Für Kind ziemlich normal.
„Die 2. Bundesliga hat viele Besonderheiten. Das zu realisieren, ist eine Herausforderung“, sagt er. Und betont, was beim HSV inzwischen auch jeder weiß: „Es ist eine schwere Liga.”
HSV gegen Hannover 96: Krisenduell im Volksparkstadion
Jetzt also das Krisenduell im Volkspark. In der Vorsaison gewann der HSV mit 3:0, die Trainer hießen damals noch Dieter Hecking und Mirko Slomka. Längst Vergangenheit.
In der Gegenwart treffen zwei angeknockte Mannschaften aufeinander, die Auswärtsbilanz von Hannover schiebt die Favoritenrolle aber eindeutig dem HSV zu. „Wir müssen den Spielplan so nehmen wie er kommt“, sagt Kind und ergänzt: „Wir nehmen jedes Spiel an.“
Der Respekt vorm HSV ist groß. Verstecken wollen sich die Hannoveraner aber nicht. Denn noch größer sind die Ambitionen von Boss Kind. Er will zurück in die Bundesliga.