Protestbewegung fordert Verkaufsverbot von Erdbeeren aus spanischer Region
Die Protestbewegung „Campact“ will in deutschen Supermärkten den Verkauf von spanischen Erdbeeren verbieten. Der Grund: Die Umweltschützer werfen den Erzeugern vor, für ihre Plantagen gigantische Wassermengen illegal aus dem Nationalpark abzupumpen – und dadurch dessen Ökosystem zu zerstören.
„Campact“ kämpft gegen den Verkauf von Erdbeeren aus der von Dürren bedrohten spanischen Region Huelva. Deutschland sei Hauptexportmarkt für Früchte aus Spanien, das gelte auch für Erdbeeren. Der Boykottaufruf stützt sich vor allem auf eine Online-Petition, die mit Stand vom Sonntag rund 197.000 Menschen unterstützen.
„Campact“ hat aktuell auch eine Online-Befragung zu diesem Thema durch das Institut „Yougov“ in Auftrag gegeben, an der am 12. und 13. Juni 2025 Menschen teilnahmen. 63 Prozent und damit fast zwei Drittel der Befragten würden demnach den Verkauf dieser Erdbeeren ablehnen.
„Die Menschen wollen keine spanischen Dürre-Erdbeeren in ihrem Supermarkt. Edeka & Co. müssen endlich diese Erdbeeren aus ihrem Sortiment nehmen, bis Spanien einen nachhaltigen Umgang mit Wasser sicherstellt“, erklärt die „Campact“-Vertreterin Friederike Gravenhorst dazu. „Halbgare Absichtsbekundungen der Supermarktketten reichen nicht aus. Wir erwarten von den Unternehmen eine klare Zusage, keine Dürre-Erdbeeren mehr zu verkaufen.“
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In Spanien hat die Kampagne der Bewegung unter Bauern sowie konservativen und rechten Parteien große Empörung ausgelöst und ist auch zu einem Wahlkampfthema geworden. In Spanien wird Ende Juli gewählt. Huelva liegt in Andalusien im südwestlichen Spanien in unmittelbarer Nähe des zum Weltnaturerbe gehörenden Nationalparks Doñana, der als Europas größtes Feuchtgebiet gilt. In der Region sind laut nationalem Industrieverband mehr als 90 Prozent der spanischen Erdbeerproduktion konzentriert. (afp/mp)