Nach Derby: St. Paulis Weg stimmt, aber: „Wir haben noch viel Luft nach oben!“
Es gibt Aspekte, die unerlässlich sind bei der geplanten Entwicklung einer Mannschaft. Die erkennbare Handschrift des Trainers gehört ebenso dazu wie das Ausmachen punktueller Fortschritte. Beides ist beim FC St. Pauli Anfang November 2020 gegeben, und so ist spätestens seit der couragierten Leistung im Derby Freude auf die Zukunft geweckt.
Geht man nur nach dem nackten Zahlenwerk, fällt das Fazit nach sechs Partien durchwachsen aus: ein Sieg, eine Niederlage, vier Remis. Überraschend kommt das für die Verantwortlichen nach dem kapitalen Umbruch im Sommer freilich nicht.
Schultz: St. Pauli auf Augenhöhe mit allen Mannschaften
„Ich hab’s schon nach dem Darmstadt-Spiel gesagt: Eigentlich liegen wir punktetechnisch da, wo wir auch hingehören“, befand Timo Schultz. Mit der Drei-Zähler-Regel brächten einem die Unentschieden eigentlich nicht so viel, aber: „Es zeigt eben, dass wir als Mannschaft absolut auf Augenhöhe sind mit jeder anderen.“
St. Paulis Trainer Schultz will weiter volle Power
Nicht weniger, mehr aber auch nicht. Und darum hält der Coach die Erwartungshaltung an die Seinen auch aufrecht. „Wir können in überhaupt kein Spiel reingehen und sagen: Die dominieren wir, und wenn wir das locker runterspielen, dann gewinnen wir“, erklärte er. Dafür sei man überhaupt nicht prädestiniert.
Schultz: St. Pauli muss immer rausfeuern!
Stattdessen sei dauerhaft die Power gefragt, die seine Elf bislang in jedes Match investiert hat. „Wir sind eine Mannschaft, die immer rausfeuern muss, die immer 100 Prozent geben muss, und dann werden wir auch immer die Chance haben, das Spiel zu gewinnen.“
Ein Dreier stünde St. Pauli gut zu Gesicht
Apropos gewinnen: „Natürlich brauchen wir auch mal einen Dreier, ein Sieg ist durch nichts zu ersetzen“, weiß Schultz, „und ich hätte auch nichts gegen eine Serie. Aber alles in allem ist der Weg, den wir gehen, der richtige.“ Zumal man bisher die richtigen Schlüsse aus jeder Partie gezogen habe, um sich weiterzuentwickeln.
Elf Gegentreffer sind zu viel bei St. Pauli
Trotzdem es bereits elf Gegentreffer (und damit deutlich zu viele) gegeben hat, ist der 43-Jährige überzeugt, „dass wir an Stabilität gewonnen haben. Wir sind gerade mit dem Ball deutlich präsenter“. Gegen den Ball seien indes noch weitere Schritte erforderlich, um auch mal konsequent zu Null spielen zu können.
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Bei St. Pauli ist „noch eine Menge Luft nach oben“
Unterm Strich ist also ein Zwischenschritt vollzogen, aber der nächste wartet bereits. Wir müssen noch besser werden, wir können noch viel besser werden“, erklärte Schultz. Auch beim HSV sei er mit vielen Sachen nicht einverstanden gewesen. „Wenn ich das Potenzial einiger Spieler sehe und was im Derby abgerufen wurde, dann ist da noch eine Menge Luft nach oben.“