• Frustgefühle bei Josha Vagnoman (l.) und dem HSV nach dem 3:3 gegen Kiel. Das soll sich am Freitag in Dresden ändern.
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HSV in Dresden: „Nur mit Druck und Verbissenheit werden wir es sowieso nicht schaffen“

Es sind bange Blicke, die die Profis des HSV nach Sachsen begleiten. Am Freitagabend, im Auswärtsspiel bei Zweitliga-Schlusslicht Dynamo Dresden, muss nach dem Nackenschlag gegen Holstein Kiel (3:3) ein Sieg her, um die Konkurrenz aus Stuttgart und Heidenheim unter Druck zu setzen. Gelingt er, rutscht der HSV zumindest für zwei Nächte auf Rang zwei. Wenn nicht, wird heftigster Katzenjammer vorherrschen. So einfach ist in diesem Fall die Rechnung.

Immer diese verflixten Zahlen, sie machen dem HSV seit Jahren das Leben schwer. Wer erinnert sich nicht an die ewige Bundesliga-Uhr im Volkspark, die mit ihrem Geticke und Getacke wie Blei auf den Schultern der Profis zu lasten schien. Längst ist sie Geschichte und abmontiert. Der Druck der Zahlen aber blieb. Die neueste, bitterböse lautet: vier! So viele Spiele bleiben dem HSV in dieser regulären Saison noch, um die direkte Rückkehr ins Oberhaus klar zu machen. Das alles ist mehr Last als Lust, dieser Eindruck verfestigt sich seit Wochen.

Pohjanpalo und Kinsombi

Die schöne Seite des HSV: Joel Pohjanpalo traf gegen Kiel zwei Mal ins Schwarze.

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HSV-Trainer Hecking will die Köpfe seiner Profis frei bekommen

Dieter Hecking ist sich dessen bewusst. Auch deshalb fuhr der Trainer am Mittwoch mit seinen Profis zum Fußballgolfen nach Soltau. Einfach mal raus. „Das war ein sehr schöner Tag“, bilanzierte der Trainer. „Ich glaube, dass die Mannschaft ihn brauchte. Nur mit Druck und Verbissenheit werden wir es sowieso nicht schaffen, das ist ausgeschlossen.“

HSV bei Dynamo Dresden: So sehen Sie das Spiel live

Nun ist er wieder da, der Druck. Und die Fans fragen sich: Holt sich der HSV mit einem Sieg die Hoffnung zurück? Oder weckt er alte Leiden und schürt die Ängste vor einem weiteren Jahr im Unterhaus?

Zuletzt kassierte der HSV drei Last-Minute-Gegentore

Zuletzt waren es nicht zuletzt die Nerven, die Hamburg einen Streich spielten. Späte Gegentore führten zu ärgerlichen Punktverluste in Fürth (2:2), Stuttgart (2:3) und gegen Kiel. Hecking sagt trotzdem: „Es hat nichts damit zu tun, dass wir nicht wach waren. Das ist nicht der richtige Ansatz.“ Ein Kopfproblem ob der Vielzahl später Gegentore hat er nicht ausgemacht. „Wir haben auch schon viele späte Tore geschossen“, stellt er klar. Cleverness sei gefragt. Ruhig bleiben, „auch mal die Zeit von der Uhr nehmen, wenn wir führen“.

Das muss in Dresden gelingen. Gegen einen Gegner, der ebenfalls gefordert ist, auf Sieg zu spielen. „Dynamo hat die Zweite Liga zu verlieren“, weiß Hecking, sie werden hochmotiviert sein. Aber es gibt jetzt ohnehin keine einfachen Spiele.“

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Ob nun frühe Treffer oder späte Gegentore, mit dem Abpfiff in Dresden müssen die entscheidenden Zahlen für den HSV stimmen. Ansonsten steigt die Wahrscheinlichkeit einer extrem bitteren Abrechnung zum Saisonende rapide an.

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